Entscheidung über Naturschutz an der Fischtheke
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat die erste Ökozertifizierung eines deutschen Fischereibetriebes begrüßt. "Damit beweist einer der Großen in der Fischbranche, dass es möglich ist, eine nachhaltige und die Meeresökosysteme schonende Fischerei zu betreiben", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel anlässlich der öffentlichen Übergabe der MSC-Urkunde an die Cuxhavener Erzeugergemeinschaft der Hochsee- und Kutterfischer auf der Messe SlowFish 2008 in Bremen. Das Unternehmen wurde nach den anspruchsvollen Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert.
Die Fischerei ist, neben – neben der Klimaveränderung – nach wie vor die stärkste Belastung der Meeresökosysteme. "Dieser Wirtschaftszweig liefert auch heute noch Negativbeispiele dafür, dass eine nicht nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen die eigene wirtschaftliche Zukunft bedroht. Die Meere sind derart überfischt, dass viele Bestände wirtschaftlich nutzbarer Fischarten gefährdet sind", so Gabriel. Auch die Vielfalt der Lebenswelt der Meere insgesamt wird in Mitleidenschaft gezogen – die nicht kommerziell genutzten Fischarten sowie Seevögel, Meeressäuger, Haie und Rochen sowie die am Meeresboden lebenden Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume.
Mit der vom Bundesumweltministerium initiierten MSC-Zertifizierung ihrer Seelachsfischerei verbindet die Erzeugergemeinschaft der Hochsee- und Kutterfischer GmbH, Cuxhaven als erster deutscher Fischereibetrieb wirtschaftliches Handeln mit Umwelt- und Naturschutz. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist unmittelbar mit den berechtigten ökonomischen Interessen der Fischer verknüpft. Deshalb setzt sich das Bundesumweltministerium dafür ein, den Schutz der marinen Ökosysteme uneingeschränkt in den Vordergrund der Umwelt- und Fischereipolitik zu rücken.
Deutschland stellt inzwischen den weltweit größten Markt für Produkte mit dem MSC-Siegel dar. Bei der MSC-Zertifizierung wird der Fangbetrieb von einem unabhängigen Zertifizierer umfassend auf Nachhaltigkeit und Ökosystemverträglichkeit geprüft. "Verbraucherinnen und Verbraucher entscheiden mit ihrer Wahl an der Fischtheke über den Schutz der Meere", so der Bundesumweltminister.