Das Bundesumweltministerium hat heute seine umfassende Klimaschutzinitiative auf den Weg gebracht. Mit vier neuen Programmen werden Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien in der Wirtschaft, den Kommunen sowie der Verbraucher und Verbraucherinnen gefördert. In diesem Jahr stehen dafür bis zu 400 Millionen Euro aus dem Verkauf der CO2-Emissionsrechte zur Verfügung. Davon werden 280 Millionen Euro für nationale Maßnahmen verwendet, 120 Millionen Euro fließen in internationale Projekte.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Die Klimaschutzinitiative leistet einen wichtigen Beitrag, unser Klimaschutzziel zu erreichen. Damit erschließen wir die großen Potenziale zur CO2-Einsparung in der Breite, in Schulen, mittelständischen Unternehmen und privaten Haushalten. Wir wollen damit zeigen: Klimaschutz zahlt sich für die Wirtschaft, Kommunen und Verbraucherinnen und Verbraucher aus. Wer heute investiert, wird morgen durch niedrigere Energiekosten belohnt." In Deutschland sollen die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent (gegenüber 1990) gesenkt werden.
Städte, Gemeinden und Landkreise, Kirchen, Hochschulen und Theater stehen im Mittelpunkt der Richtlinie für Klimaschutz in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen. Gefördert werden die Erstellung von Klimaschutzkonzepten und ein "Klimaschutzmanager", der die Umsetzung unterstützt. Die Förderung kann maximal drei Jahre laufen. Darüber hinaus unterstützt das Bundesumweltministerium Modellprojekte mit dem Leitbild der CO2-Neutralität, z.B. in Schulen, Schwimmbädern oder Rathäusern. Stehen nur einzelne Ersatzinvestitionen an wie eine neue Innenbeleuchtung, gibt es für besonders energieeffiziente Technologien einen Zuschuss.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Impulsprogramm für kleine Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Diese Mini-KWK-Anlagen erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme, nutzen dadurch die eingesetzte Energie sehr effizient und sind eine der wirksamsten Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen. Mini-KWK-Anlagen können überall dort eingesetzt werden, wo viele Stunden im Jahr Wärme gebraucht wird, z.B. in Wohngebäuden, Hotels oder Altenheimen. Für diese Anlagen gibt es einen Investitionszuschuss.
Das Impulsprogramm für gewerbliche Kälteanlagen fördert hocheffiziente und klimafreundliche Kältetechnik durch Zuschüsse zu Beratung (StatusCheck) und Investitionen (Alt- und Neuanlagen). Bei der gewerblichen Kältetechnik sind noch außerordentliche Einsparungen an Geld, Energie und CO2-Emissionen möglich. Allein mit am Markt verfügbarer Technik könnten in Deutschland jährlich ca. 11 Mrd. Kilowattstunden (die Produktion zweier Kraftwerke mit Kohle- oder Gasbetrieb) eingespart werden.
Biomasse ist ein wichtiger Energieträger der Zukunft, sei es für Strom, Wärme oder Kraftstoffe. Gleichzeitig ist die nachhaltige und klimafreundliche Nutzung der Biomasse eine große Herausforderung. Das Bundesumweltministerium fördert daher mit der Klimaschutzinitiative Forschungs- und Pilotprojekte, um Lösungen für noch offene Fragen zu entwickeln und eine nachhaltige Biomassestrategie voranzubringen.
Hinweis: Förderprogramme und Hinweise für die Antragstellung im Rahmen des nationalen Teils der Klimaschutzinitiative abrufbar. Für den internationalen Teil können Rückfragen an das Programmbüro der Internationalen Klimaschutzinitiative gerichtet werden.