Bei einer Veranstaltung zum Thema "postfossile Mobilität" erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Michael Müller heute in Berlin:
"Während der Trend zu steigenden Erdölpreisen an den Rohstoffbörsen weiter ungebrochen ist, wächst weltweit die Nachfrage nach Energie. Besonders der Verkehrssektor ist stark vom Erdöl abhängig. Hier muss sowohl aus Gründen des Klimaschutzes als auch der begrenzten Verfügbarkeit der Ressourcen der Übergang in das 'postfossile' Zeitalter vorangetrieben und beschleunigt werden.
Durch die weiterhin steigenden Erdölpreise wird der zukünftige Personen- und Güterverkehr nicht mehr zu den heutigen Preisen zu machen sein. Effizienzsteigerungen in der Fahrzeugtechnik und der Logistik werden diesen Trend nur abschwächen, nicht aber aufhalten können. Zudem nehmen die Transportentfernungen des Verkehrs weiter zu.
Einen Schritt auf dem Weg in eine klimafreundliche Mobilität ist die Bundesregierung bereits mit dem integrierten Energie- und Klimaprogramm gegangen: Bis zum Jahr 2020 soll der Treibhausgas-Ausstoß um 40 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden.
Ein wichtiger Schlüssel, um die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern, ist die effiziente Nutzung des Erdöls und der Einsatz CO2-ärmerer Alternativen. Auf der Nachfrageseite wird die Bundesregierung Impulse durch die Orientierung der Kfz-Steuer an den CO2-Emissionen der Fahrzeuge sowie die Einführung einer übersichtlichen Energieverbrauchs-Kennzeichnung geben. Zudem können Biokraftstoffe einen Beitrag liefern, sofern bei der Erzeugung der Biomasse Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden. Mittelfristig können außerdem Elektrofahrzeuge eine wichtige Alternative sein, falls der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Einen entscheidenden Beitrag wird ein grundsätzlich neues Mobilitätsverständnis liefern können. Dazu gehören Konzepte zur Verkehrsvermeidung in Raumordnung und Städteplanung, die Nutzung umweltfreundlicherer Verkehrsmittel und neue Ansätze im betrieblichen Mobilitätsmanagement."