Kantine des Bundesumweltministeriums ökozertifiziert
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, hat heute die Urkunde für eine erfolgreiche Ökozertifizierung der Kantine im BMU entgegengenommen. "Mit der Ökozertifizierung unserer Kantine nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) stellt sich das Bundesumweltministerium seiner Verantwortung und setzt die eigene Forderung nach einer naturverträglicheren Fischerei durch die verstärkte Verwendung ökozertifizierter Fischprodukte beispielhaft um", so Klug.
Die stärkste Belastung der Meeresökosysteme geht - neben dem Klimawandel - weiterhin von der Fischerei aus. Drei Viertel der Fischbestände weltweit gelten als überfischt oder stehen kurz davor. Durch unselektive und zerstörerische Fangmethoden, zum Beispiel mit schweren Bodenschleppnetzen, sind auch wirtschaftlich nicht genutzte Arten betroffen. Die Vielfalt der Lebenswelt im Meer insgesamt wird in Mitleidenschaft gezogen - neben den Fischen auch Seevögel, Meeressäuger, Haie und Rochen sowie die am Meeresboden lebenden Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume.
Die Ökozertifizierung von Fischereien- und Fischprodukten ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige und ökosystemverträgliche Fischerei. Naturverträgliche Fischereimethoden dienen dem Schutz der biologischen Vielfalt der Meere und ermöglichen die nachhaltige Nutzung dieser für Milliarden von Menschen wichtigen Proteinquelle.
Als bundesweit erstes Betriebsrestaurant darf die Kantine des Bundesumweltministeriums in Bonn Fischgerichte mit dem MSC-Logo anbieten. "Das Bundesumweltministerium möchte mit der Ökozertifizierung Vorbild sein und Gastronomie- und Cateringunternehmen sowie Verbraucherinnen und Verbrauchen zeigen, dass es für jeden möglich ist, Einfluss auf die Fischereipraktiken zu nehmen", so Klug. Die mit dem MSC-Siegel ausgezeichneten Fischereien sorgen dafür, dass ausreichend Fisch für die Zukunft vorhanden ist, dass Lebensräume im Meer intakt bleiben und gefährdete Arten geschützt werden. Unabhängige Gutachter prüfen, ob die Fischereien die MSC-Kriterien einhalten.
Der MSC ist eine unabhängige und gemeinnützige Einrichtung, die 1997 gegründet wurde, um eine Lösung für das globale Problem der Überfischung zu bieten. Zu diesem Zweck hat der MSC gemeinsam mit Wissenschaftlern, Fischereiexperten und Umweltschutzorganisationen einen Umweltstandard für die Beurteilung und Auszeichnung von Fischereien entwickelt. Konsumenten erkennen Fischprodukte, die aus zertifizierten Betrieben stammen, an dem blauen Siegel des MSC.
Deutschland ist im Mai Gastgeber der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn, bei der auch die Biodiversität der Meere auf der Tagesordnung steht. Vom 19. bis zum 30. Mai werden rund 5000 Delegierte aus 190 Staaten über Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt weltweit verhandeln.