Klug: Herausforderung für Naturschützer
Auf die Gefahren des Klimawandels für die biologische Vielfalt hat heute die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Astrid Klug hingewiesen. "Der Weltklimarat warnt vor dem Risiko des Verlustes eines Drittels aller heute lebenden Arten schon bei einer globalen Erwärmung um etwa 2 Grad Celsius. Insbesondere in Bergregionen, Korallenriffen und Feuchtgebieten droht ein Artensterben bislang ungeahnten Ausmaßes", so Astrid Klug auf dem Kongress "Klimawandel und Biodiversität" des Naturschutzbund NABU in Berlin.
Der Klimawandel ist für die biologische Vielfalt eine tickende Zeitbombe. Eine Studie des WWF kommt zum Ergebnis, dass insgesamt 38 Prozent aller europäischen Vogelarten durch den Klimawandel in ihrer Existenz bedroht sind. Gleichzeitig beschleunigt die Vernichtung von Wäldern und Mooren den Klimawandel, weil wichtige CO2-Speicher verloren gehen und durch Brandrodung von Regenwäldern zusätzliches CO2 freigesetzt wird.
"Naturschutz ist deshalb aktiver Klimaschutz. Und der Klimaschutz dient dem Schutz der biologischen Vielfalt", betonte Astrid Klug und forderte die Naturschutzverbände auf, die Herausforderungen des Klimawandels noch stärker in ihrer Naturschutzarbeit zu berücksichtigen. "Gesellschaftliche Gruppen müssen im Klima- und Naturschutz noch enger mit der Politik zusammenarbeiten", sagte Klug. Dabei komme der Unterstützung ehrenamtlichen Engagements eine entscheidende Rolle zu: "Ohne den Naturschutzsachverstand vor Ort der mehr als 5 Millionen Mitglieder der Naturschutzverbände in Deutschland wäre ein wirkungsvoller Naturschutz gar nicht leistbar", so Klug. Der NABU führt mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums eine Informationskampagne zum Thema "Klimawandel und Naturschutz" durch.
Deutschland ist im Mai in Bonn Gastgeber der UN-Naturschutzkonferenz. Vom 19. bis zum 30. Mai werden rund 5000 Delegierte aus 190 Staaten über Maßnahmen zur weltweiten Erhaltung der biologischen Vielfalt verhandeln.