Die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel angekündigte internationale Konferenz zur Endlagerung von atomaren Abfällen findet vom 30. Oktober bis zum 1. November 2008 in Berlin statt. Gabriel hatte im November 2007 bei einem Besuch in der Region Gorleben mitgeteilt, dass das Bundesumweltministerium eine Konferenz, die sich mit Fragen der Standortsuche für ein atomares Endlager beschäftigt, veranstalten werde. Neben Experten aus Deutschland und anderen Staaten sollen auch Bürgerinnen und Bürger aus Regionen, in denen es bereits Lager für Atommüll gibt bzw. die in der Diskussion sind, teilnehmen. Der Dialog untereinander soll dabei im Vordergrund stehen. Damit dies gelingt, werden die verschiedenen Gruppierungen bereits in die Planungen der Veranstaltung einbezogen.
Zentrale Themen der Konferenz sind Fragen der Sicherheit eines Endlagers sowie gesellschaftliche Herausforderungen bei der Standortfindung. Die Sicherheit eines Endlagers fängt nach Ansicht Gabriels mit der Auswahl eines zweifelsfrei geeigneten Endlagerstandortes an. "Hierzu brauchen wir klare Vorstellungen, welche Sicherheitsanforderungen an ein Endlager zu stellen sind, um dem Stand von Wissenschaft und Technik gerecht zu werden. Es reicht nicht aus, nur nach einem geeigneten Endlagerstandort zu suchen, sondern es muss der am besten geeignete Standort ausgewählt werden", so Gabriel mit Blick auf das hohe Gefährdungspotenzial hochradioaktiver Abfälle. Gabriel lehnt eine Vorfestlegung auf den Salzstock Gorleben als Atommüllendlager ab. Der Standort Gorleben müsse sich aber in einem bundesweiten Auswahlverfahren dem Vergleich mit anderen Standorten stellen.
Gabriel: "Wir müssen vermeiden, dass nach jahrzehntelangen Arbeiten und Investitionen in Milliardenhöhe ernsthafte Zweifel an der Sicherheit eines Standortes und der Objektivität bei seiner Auswahl bestehen bleiben." Es gelte aus der Debatte um Gorleben zu lernen. Aber auch die Diskussionen um die Schließung der Schachtanlage Asse II oder Proteste gegen eine Endlagerung radioaktiver Abfälle im Zürcher Weinland zeigten, dass das Auswahlverfahren transparent und nachvollziehbar gestaltet und die Bevölkerung einbezogen werden müsse.