Wie lassen sich erneuerbare Energien in Entwicklungsländern stärker nutzen?

09.12.2007
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 346/07
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Studie zeigt Möglichkeiten des Clean Development Mechanism

Studie zeigt Möglichkeiten des Clean Development Mechanism

Viele weniger entwickelte Länder verfügen über beachtliche, bislang jedoch noch nicht ausgeschöpfte Potentiale zur Nutzung erneuerbarer Energien. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag des Bundesumweltministeriums sowie des Umweltbundesamtes. Die Studie untersuchte die Rolle des Clean Development Mechanism (CDM) im Bereich der erneuerbaren Energien – speziell an den Beispielen Ägypten und Thailand. CDM ist ein im Kyoto-Protokoll verankertes Instrument zur Minderung von Treibhausgasen in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Das Ergebnis der Studie: Beide Länder haben große Potentiale, erneuerbare Energien stärker zu nutzen. Es gibt jedoch einige Hemmnisse – etwa monopolistische Energiemärkte oder ein nicht garantierter Netzzugang für unabhängige Energieanbieter. Damit sind Ägypten und Thailand typisch für viele andere weniger entwickelten Länder.

Das Kyoto-Protokoll fordert von den Industriestaaten eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Um auch die weniger entwickelten Länder in den Klimaschutz mit einzubeziehen, sollen CDM-Projekte Emissionsminderungen in den Entwicklungsländern fördern und einen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen Energiewirtschaft in diesen Ländern leisten. Die Projektpartner aus den Industrieländern sichern die Finanzierung des Projektes und können im Gegenzug die erzielten Emissionsminderungen im Rahmen des EU-Emissionshandels im eigenen Land nutzen.

Fast 60 Prozent aller gegenwärtig registrierten CDM-Projekte fördern derzeit den Einsatz erneuerbarer Energiequellen in Entwicklungsländern. Auffällig ist allerdings, dass der Anteil der erzielten Minderung an Treibhausgasemissionen relativ gering ausfällt: Die Emissionseinsparungen der erneuerbaren Energien machen nur 22 Prozent der Emissionseinsparungen aller registrierten CDM-Projekte aus. Der Grund: Projekte mit erneuerbaren Energien sind häufig klein im Vergleich zu anderen CDM-Projekten – beispielsweise Projekten zur energetischen Nutzung des Treibhausgases Methan aus Deponien. Und: Projekte mit erneuerbaren Energien mindern in der Regel nur den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid und nicht anderer, wirksamerer Treibhausgase – etwa Methan.

Soll der Clean Development Mechanism seine Rolle als zusätzliche Finanzierungsquelle für erneuerbare Energien in Entwicklungsländern erfüllen, müssen die Regierungen die nationalen und lokalen Rahmenbedingungen anpassen. Dazu gehören klare Zielsetzungen für den Ausbau erneuerbarer Energien und der Abbau der Subventionen für fossile Energieträger. Darüber hinaus bedarf es gezielter Förderung – etwa mit Einspeisevergütungen oder Steuervergünstigungen – sowie eines freien Netz- und Marktzugangs erneuerbarer Energien.

Das Bundesumweltministerium wird seine Zusammenarbeit mit den CDM-Gastländern weiter ausbauen. Dies ist wesentlicher Bestandteil der CDM/JI-Initiative, die nach einer Pilotphase im kommenden Jahr mit einem breit angelegten Maßnahmenbündel verstärkt werden soll. Ziel der Initiative ist es nicht nur, eine stärkere Beteiligung deutscher Unternehmen auf den internationalen Kohlenstoffmärkten zu erreichen, sondern auch zur Weiterentwicklung des Kyoto-Protokolls nach 2012 unter Einbindung der Schwellen- und Entwicklungsländer beizutragen. Hierzu gehört die Entwicklung von Netzwerken in den Gastländern, um deutschen Unternehmen den Zugang zu Investitionsmöglichkeiten zu erleichtern, zugleich aber auch Kapazitäten in den Gastländern zu schaffen.

09.12.2007 | Pressemitteilung Nr. 346/07
https://www.bmuv.de/PM3675
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