"Bayerische Wildalm" unter internationalem Naturschutz

22.11.2007
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 316/07
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Moorgebiet an der deutsch-österreichischen Grenze ist 33. Ramsar-Gebiet in Deutschland

Gemeinsame Pressemeldung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

Die Bayerische Wildalm – ein Moorgebiet im Mangfallgebirge an der deutsch-österreichischen Grenze – steht nun auch international unter Naturschutz: Sie ist diese Woche offiziell als 33. deutsches Feuchtgebiet internationaler Bedeutung innerhalb der Ramsar-Konvention nominiert worden. Diese Konvention ist eines der ältesten internationalen Naturschutzabkommen. "Ich freue mich besonders, dass wir im Vorfeld der UN-Naturschutzkonferenz im nächsten Jahr in Bonn gemeinsam mit Bayern ein weiteres Feuchtgebiet auf die Liste der Ramsar-Konvention setzen. Damit können wir deutlich machen, dass wir den Schutz der Feuchtgebiete vorantreiben", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Auch Bayerns Umweltminister Otmar Bernhard äußerte sich erfreut: "Mit der Wildalm kommt zu den sieben bayerischen Ramsargebieten ein besonderes, alpines Kleinod hinzu".

Die Bayerische Wildalm ist, gemeinsam mit dem angrenzenden Ramsar-Gebiet auf österreichischer Seite, ein ausgedehnter Moorkomplex in einer großen Karstwanne, einer so genannten Polje, im Südosten der Halserspitz im Blaubergkamm. Das Gebiet liegt auf etwa 1430 Meter Höhe und zeichnet sich aufgrund seiner Topographie durch ein eigenes Mikroklima und einen besonderen Wasserhaushalt aus. Dies hat zu der Ausbildung einer ganzen Fülle von typischen Pflanzengesellschaften der Moore und Sümpfe mit einer Vielzahl von Rote-Liste-Arten geführt.

"Die Ramsar-Konvention gibt unseren Naturschutzanstrengungen in Bayern einen globalen Rahmen", sagte Bernhard. "Durch die Nominierung deutscher Ramsar-Gebiete nehmen wir unsere Vorbildfunktion für den internationalen Feuchtgebietsschutz wahr", betonte Gabriel. Die "Bayerische Wildalm" auf bayerischer Seite ist bisher als FFH- und europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Der Tiroler Teil des Moorgebiets ist bereits im Jahr 2005 in die Ramsar-Liste aufgenommen worden. Es wird angestrebt, das Gebiet als grenzüberschreitendes Ramsar-Gebiet zu benennen.

Der Bundesumweltminister würdigte die Nominierung als wichtigen Beitrag für Natur- und Klimaschutz: "Wenn wir Moore schützen, schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: wir leisten einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz, denn Moore sind wichtige Kohlendioxidspeicher, und wir erhalten einzigartige Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Hier wird wiederum deutlich: Klimaschutz ist Naturschutz – Naturschutz ist Klimaschutz". Zudem, ergänzte Bernhard, können Torfmoose eines Moors Regenwasser wie ein Schwamm aufsaugen und bis zum 40fachen ihres Gewichts an Wasser speichern. Deshalb erfüllt ein Moor auch eine wichtige Funktion beim vorbeugenden Hochwasserschutz.

Die 1971 in Ramsar/Iran unterzeichnete Ramsar-Konvention (Übereinkommen über den Schutz von Feuchtgebieten, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung") bietet ein Rahmenwerk für den Schutz und die Nutzung (wise use) von Feuchtgebieten und ihren Ressourcen. Die Konvention hat 157 Vertragsstaaten. Mit der Bayerischen Wildalm sind weltweit 1723 Ramsar-Gebiete ausgewiesen.

Weitere Informationen:

22.11.2007 | Pressemitteilung Nr. 316/07
https://www.bmuv.de/PM3634
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