Wissenschaftler aus acht Staaten untersuchen Donau
Astrid Klug, Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesumweltministerium, hat heute in Regensburg ein internationales Wissenschaftlerteam verabschiedet, das in den kommenden Wochen an Bord von zwei Messschiffen das Wasser, die Sedimente und Schwebstoffe sowie die Flora und Fauna der Donau von Regensburg abwärts bis in das Delta am Schwarzen Meer untersuchen wird. "Die Donau-Expedition der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau ist die größte und wichtigste Expedition in der Geschichte der Donau. Nie zuvor haben wir den Zustand der Donau so umfassend nach einheitlichen, international abgestimmten Vorgaben analysiert", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin.
Dem Expeditionsteam gehören 18 Wissenschaftler aus acht verschiedenen Staaten an. Es wird auf seiner 2375 km langen Fahrt an 95 Messstellen - jeweils an verschiedenen Punkten des Flussquerschnittes - das Wasser, die Sedimente, die Biologie, die Schwebstoffe, die Muscheln und Fische untersuchen. Erstmals werden auch zahlreiche große Nebenflüsse der Donau untersucht.
Von der Expedition sind zum einen wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse für die weitere Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie, vor allem für die anstehende Aufstellung international koordinierter Bewirtschaftungspläne, zu erwarten. Zum anderen dokumentiert das inhaltlich und organisatorisch anspruchsvolle Programm der Messfahrt auf eindrucksvolle Weise die gute Zusammenarbeit und das politische Engagement der Donaustaaten in der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau.
Weltweit verbindet kein anderer Fluss in seinem Einzugsgebiet mehr Staaten miteinander als die Donau. Inzwischen sind acht der 14 Staaten im Donauraum Mitglieder der EU. Seit dem EU-Beitritt Bulgariens und Rumäniens am 1. Januar 2007 reicht die Europäische Union bis ans Schwarze Meer. Die Donau ist damit nach Jahrzehnten der politischen Teilung Europas wieder zu einer Lebensader des vereinten Europa geworden.
Astrid Klug: "Die Zusammenarbeit an der Donau ist inzwischen ein über die Grenzen Europas hinaus anerkanntes Beispiel dafür, dass die Nutzung der knappen Ressource Wasser nicht notwendig zu Konflikten führen muss, sondern vielmehr ein Motor der Kooperation sein kann".