Überwachung der Umweltradioaktivität wird 50

26.07.2007
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 206/07
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Messstation Schauinsland: Sensor für Atomwaffentests

Gemeinsame Pressemeldung mit dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)

Eine der weltweit führenden Stationen zur Messung der Radioaktivität in der Umwelt wird 50 Jahre alt: die Messstation auf dem Schauinsland bei Freiburg, die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) betrieben wird. Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Matthias Machnig, und BfS-Präsident Wolfram König besuchen anlässlich des Jubiläums die Station, auf der zum ersten Mal Spaltprodukte als Folge von Atomwaffentests in Europa nachgewiesen werden konnten.

"Diese Hightech-Einrichtung ist Deutschlands wichtigster Beitrag zur Überwachung des internationalen Atomteststopp-Abkommens", so Matthias Machnig heute in Freiburg. Die Station kann selbst geringste Spuren Radioaktivität in der Luft aufspüren und analysieren. Sogar Betriebspausen der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague können in Freiburg durch die Messungen festgestellt werden.

Auf dem Schauinsland ist zudem die einzige Messstation für Radioaktivität in Mitteleuropa, die die weltweite Einhaltung des Kernwaffenteststopp-Abkommens überwacht. "Auf dem Schauinsland befindet sich eine von weltweit 80 Stationen mit deren Hilfe praktisch jeder oberirdische Nukleartest der Erde nachweisbar ist", betonte Wolfram König. Das weltweite Messnetz hatte auch Ende des vergangenen Jahres beim von Nordkorea gemeldeten unterirdischen Atombombentest seinen erfolgreichen Einsatz. Die Experten konnten durch die seismischen Signale den Testort und die Stärke der Explosion sehr genau bestimmen und mittlerweile auch mit hoher Sicherheit feststellen, dass tatsächlich eine nukleare Sprengung gezündet wurde. Machnig: "Das zeigt, dass ein solches internationales Netzwerk heute aktueller denn je ist und dringend benötigt wird".

Zum Aufbau des Messnetzes haben die Experten des BfS maßgeblich beigetragen. Die UN-Behörde zur Überwachung des internationalen Atomteststopp-Abkommens CTBTO, die den Aufbau koordiniert, hatte die Wissenschaftler des Edelgaslabors des BfS gebeten, die Eignung verschiedener internationale Systeme zur Messung radioaktiver Edelgase in Langzeitversuchen in Freiburg vergleichend zu testen. König: "Weltweit gibt es nur wenige Labors, die mit der dafür aufwändigen, spurenanalytischen Edelgasmesstechnik vertraut sind". Die führende Rolle der Messstation Schauinsland zeigt sich auch an aktuellen Entwicklungen auf dem Gelände. Derzeit wird die 1990 errichtete Interkalibrationsplattform im Rahmen eines EU-Programms erweitert. Die Messeinrichtung dient der Harmonisierung der Messung der Umgebungsstrahlung innerhalb der Europäischen Union und soll noch im Sommer 2007 ihren Betrieb aufnehmen.

26.07.2007 | Pressemitteilung Nr. 206/07
https://www.bmuv.de/PM3500
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