Mit einer feierlichen Taufe wurde heute im Rostocker Fischereihafen die zweite Forschungsplattform zur Erforschung der Bedingungen für die Offshore-Windenergienutzung eingeweiht. Die Europameisterin im Marathonlauf, Ulrike Maisch, taufte die Plattform auf den Namen "FINO 2". Das Bundesumweltministerium fördert das Plattformprojekt in einer ersten Phase mit rund 3,5 Mio. Euro. Weitere 1,3 Mio. Euro steuert Mecklenburg-Vorpommern bei. In ihren Grußworten betonten Landesumweltminister Dr. Till Backhaus und BMU-Abteilungsleiter Dr. Urban Rid die umwelt- und energiepolitische Bedeutung der Offshore-Windenergienutzung, die zugleich wichtige Impulse für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in der Region setzen wird.
Die auf der FINO 2 geplanten Mess- und Forschungsprojekte sollen wichtige Daten für die Vorbereitung der Offshore-Windenergienutzung in der Ostsee liefern. So können auf der mit einem 100 Meter hohen Messmast ausgestatteten Plattform die Windverhältnisse bis in Nabenhöhe künftiger Windenergieanlagen bestimmt werden. Aus diesen Daten sollen mögliche Energieerträge errechnet und Rückschlüsse auf die optimale technische Auslegung der Anlagen gezogen werden. In weiteren Untersuchungen werden die möglichen Auswirkungen von Offshore-Windparks auf die Umwelt erforscht. So wird der Vogelzug mit Radar- und Kamerasystemen erfasst. Unter Wasser soll beobachtet werden, wie sich die Stahlkonstruktion im Wasser, die mit einem künstlichen Riff vergleichbar ist, auf die Artenzusammensetzung auswirkt.
Die Forschungsplattform FINO 2 soll in Kürze rund 40 Kilometer nordwestlich der Insel Rügen installiert werden. Sie grenzt an den künftigen Windpark Kriegers Flak. Das Schifffahrtsinstitut Warnemünde an der Hochschule Wismar koordiniert das Projekt, an dem verschiedene Forschungseinrichtungen Mecklenburg-Vorpommerns beteiligt sind.
Die FINO 2 ist die zweite Forschungsplattform zur Erforschung der Rahmenbedingungen für die Windenergienutzung in deutschen Gewässern. Ihre Schwesterplattform FINO 1 ging bereits im September 2003 nördlich von Borkum in Betrieb. Die Errichtung einer weiteren Plattform in der Nordsee westlich von Sylt ist für das Frühjahr 2008 geplant.