Jahresbericht Forschungsförderung erneuerbare Energien
Im vergangenen Jahr wurden im Bereich der erneuerbaren Energien über 118 neue Forschungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 98 Millionen Euro bewilligt. Das geht aus dem Jahresbericht zur Forschungsförderung hervor, den das Bundesumweltministerium heute veröffentlicht hat.
"Mit unserer gezielten und konsequenten Forschungsförderung stärken wir die internationale Spitzenstellung der deutschen Unternehmen und Forschungsinstitute bei den erneuerbaren Energien. Weltweit wächst der Markt rasant. Deshalb ist die Forschungsförderung auch ein wichtiges Element unserer ökologischen Industriepolitik. Erneuerbare Energien sind nicht nur klimafreundlich, sie sind auch unbegrenzt vorhanden. Mit ihrer Hilfe können wir unsere Abhängigkeit von Energieimporten erheblich verringern. Dazu müssen wir die Kosten weiter senken und erneuerbare Energien im industriellen Maßstab bereitstellen und einsetzen. Die Voraussetzungen dafür sind gut: Erneuerbare Energien bergen noch enorme Innovationspotenziale. Diese wollen wir erschließen. Daher haben wir die Forschungsmittel in den letzten Jahren deutlich erhöht und werden sie auch in den nächsten Jahren weiter steigern", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.
Der Anteil am neu bewilligten Mittelvolumen liegt für die Photovoltaik bei 33 Prozent, für Geothermie bei 24 Prozent und für Windenergie bei rund 16 Prozent. Daneben wurden Projekte in den Bereichen Solarthermische Kraftwerke (7 Prozent) und Niedertemperatur-Solarthermie (5 Prozent) bewilligt.
Zu den herausragenden Projekten zählen unter anderem folgende Vorhaben:
In Zusammenarbeit von Q-Cells AG, dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (FhG-ISE) und dem Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) wurde eine Rückseitenkontaktzelle mit einem Wirkungsgrad von 21 % entwickelt. Diese im internationalen Vergleich führende Technologie soll noch in diesem Jahr in die Pilotfertigung überführt werden.
Das "Kompetenzzentrum Rotorblatt" in Bremerhaven wird durch das Fraunhofer-Center für Windenergie und Meerestechnik (CWMT) errichtet. Ziel der Einrichtung ist es, aufwändige Tests an Original-Rotorblättern durch Arbeiten an Modellen und durch Computer-Simulationen zu ersetzen. Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Windanlagen-Industrie gestärkt.
Die Entwicklung einer neuen Anlage für tiefe geothermische Bohrungen ist den Firmen Herrenknecht Vertical und Anger’s gemeinsam mit dem Geo-Forschungs-Zentrum Potsdam (GFZ) gelungen. Die modular aufgebaute Bohranlage arbeitet besonders kostengünstig und erfüllt hohe Sicherheits- und Umweltstandards. Besonders die geringen Lärmemissionen sind von Vorteil, da geothermische Bohrungen häufig in der Nähe von Wohngebieten stattfinden.