Nanoarbeitsgruppen treffen sich zu erster Sitzung
Chancen und Risiken von Nanomaterialien diskutieren seit heute Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden und Verbänden im Rahmen des NanoDialogs der Bundesregierung. In Bonn haben sich heute (26. März 2007) die Arbeitsgruppen zu ihrer ersten Sitzung getroffen.
Der Einsatz von Nanomaterialien und Nanopartikeln, das sind Strukturen in der Größenordnung von einem Zehntausendstel Millimeter, verspricht spürbare und praktische Produktverbesserungen. Das Spektrum reicht von kratzfesten und Wasser abweisenden Windschutzscheiben, die selbst bei starkem Regen keine Scheibenwischer mehr benötigen, bis zu preiswerten Solarzellen mit höherem Wirkungsgrad, energiesparenden Beleuchtungssystemen, verbesserten elektronischen Speichermedien. Die neuen Werkstoffe können dazu beitragen, die begrenzten Energie- und Rohstoff-Ressourcen zu schützen. Sie können möglicherweise aber auch aufgrund ihrer sehr geringen Größe und damit neuer Eigenschaften unerwünschte Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt mit sich bringen. Solange Wissenslücken zur Wirkung von Nanomaterialien und Nanopartikeln noch nicht geschlossen sind, haben die Hersteller und gewerbliche Anwender eine besondere Verantwortung, zur Schließung dieser Wissenslücken beizutragen und die sichere Verwendung ihrer Produkte zu gewährleisten.
Von Beginn an müssen sowohl die Chancen als auch mögliche Risiken der Nanotechnologie für Umwelt und Gesundheit diskutiert werden, auch vor dem Hintergrund, Deutschlands führende Rolle in der Entwicklung und Nutzung der Nanotechnologie abzusichern und auszubauen. Deshalb hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel im Herbst letzten Jahres den NanoDialog ins Leben gerufen. Ende 2006 wurde vom Bundesumweltministerium die Nanokommission berufen, die von Staatssekretär a. D. Wolff-Michael Catenhusen geleitet wird. Sie wird den NanoDialog strategisch begleiten, Handlungsempfehlungen erarbeiten und die Ergebnisse bekannt machen. Der Dialog ist zunächst auf zwei Jahre bis Ende 2008 angelegt.