Gabriel: Basis für vorausschauenden Umweltschutz
In Straßburg haben heute die Präsidenten des Rats, des Europäischen Parlaments und der EU-Kommission die Richtlinie zum Aufbau einer Geodateninfrastruktur in der Gemeinschaft (INSPIRE-Richtlinie) unterzeichnet. Damit ist die rechtliche Voraussetzung geschaffen, Geodaten künftig einfach und unter einheitlichen Rahmenbedingungen für Wirtschaft, Wissenschaft, Bürger und die Verwaltung verfügbar zu machen.
INSPIRE steht für "Infrastructure for Spatial Information in Europe" und hat das Ziel, hochwertige Geoinformationen aus den Behörden der Mitgliedstaaten unter einheitlichen Bedingungen Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft zugänglich zu machen. Zunächst bezogen auf Daten des Umwelt- und Naturschutzes formuliert die Richtlinie Voraussetzungen und Verpflichtungen, nach denen die Behörden der Mitgliedstaaten von ihnen gesammelte Daten bereitstellen müssen. "INSPIRE ist ein wichtiger Beitrag zur Formulierung und Umsetzung umweltpolitischer Ziele sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Denn harmonisierte und qualitativ hochwertige Geodaten sind eine unverzichtbare Basis für eine vorausschauende grenzüberschreitende Gestaltung des Umwelt- und Naturschutzes sowie für das Monitoring der ergriffenen Maßnahmen und deren Erfolge", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.
Der Zeitrahmen der Richtlinie sieht vor, dass die Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit haben, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Ab 2009 müssen das Geo-Portal und die Netzdienste bereitgestellt werden, ab 2010 werden die ersten EU-weit harmonisierten Metadaten und ab 2011 die ersten interoperablen Geodaten vorliegen.
Weitere Informationen:
- Text der INSPIRE-Richtlinie auf den Internetseiten des Europäischen Parlaments
- Allgemeines zu Geoinformationen