Sigmar Gabriel: Umweltbereich der Vereinten Nationen muss grundlegend reformiert werden

02.02.2007
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 034/07
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Der französische Staatspräsident Jacques Chirac hat heute in Paris eine internationale Umweltkonferenz eröffnet, deren Ziel es ist, Unterstützung für die Stärkung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und für dessen Umwandlung in eine UN-Umweltorganisation (UNEO) zu mobilisieren. An der zweitägigen Konferenz nimmt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in Vertretung von Bundeskanzlerin Angela Merkel teil.

Anlässlich der Konferenz erklärt Gabriel, der auch amtierender Vorsitzender des EU-Umweltrates ist:

"Wir stehen vor der enormen Herausforderung, Lösungen für globale Menschheitsfragen zu finden: Wie können wir dem Klimawandel wirksam begegnen, und wie schaffen wir eine sichere, zukunftsfeste und für alle Menschen bezahlbare Energieversorgung? Angesichts der Dimension dieser Aufgabe brauchen wir auch im Umweltbereich international schlagkräftige und effektive Strukturen. Die wichtigste Einrichtung, die die Vereinten Nationen im Umweltbereich haben, ist UNEP. Die Aufgaben des UN-Umweltprogramms sind zwar stetig gewachsen, nicht aber Status, Mandat und Ausstattung der Einrichtung. Deshalb ist eine Reform der Organisationsstrukturen der internationalen Umweltpolitik längst überfällig.

Wir brauchen einerseits eine Stärkung von UNEP. Hier gehen die Vorschläge des Exekutivdirektors Achim Steiner für mehr Effektivität in die richtige Richtung. Das allein wird aber nicht ausreichen, um den Herausforderungen, die vor uns liegen, begegnen zu können. Wir müssen deshalb auch einen Prozess einleiten, UNEP zu einer UN-Umweltorganisation, UNEO, aufzuwerten. Eine Einrichtung, die Wissen und Kompetenz bündelt, die eine führende und koordinierende Rolle in der UNO für die Umwelt einnimmt und die globale Umweltpolitik innerhalb der Vereinten Nationen entschlossen vorantreibt. Ich freue mich, dass der französische Staatspräsident mit dieser Konferenz die Initiative ergreift, diesen Prozess voranzubringen."

In Paris soll eine Gruppe mit Vertretern von Staaten eingesetzt werden, die die Gründung einer UN-Umweltorganisation befürworten. Diese Gruppe soll den Reformprozess der Vereinten Nationen im Umweltbereich vorantreiben.

Die EU setzt sich dafür ein, UNEP in Nairobi zu einer UN-Umweltorganisation (U.N. Environment Organization - UNEO) aufzuwerten. Ziel der UNEO-Initiative ist eine starke UN-Umweltorganisation, die für die Balance zwischen wirtschaftlicher Globalisierung und den Anforderungen globaler Umweltpolitik eintreten kann, die die Schaffung von Umweltkompetenz in den Ländern des Südens vorantreibt und deren Empfehlungen die anderen internationalen Institutionen wie Weltbank und die Spezialorganisationen der Vereinten Nationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Welternährungsorganisation (FAO) oder das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) tatsächlich berücksichtigen.

An der Pariser Konferenz nehmen neben Ministern zahlreicher Staaten u. a. auch EU-Kommissionspräsident Barroso, die Präsidentin der UN-Generalversammlung, al Khalifa, der Berater des britischen Premiers Blair, Sir Nicholas Stern, der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri, die Vizepräsidentin der Weltbank, Katherine Sierra, der Präsident der Internationalen Naturschutzunion IUCN, Valli Moosa, sowie der Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA), Claude Mandil, teil.

02.02.2007 | Pressemitteilung Nr. 034/07
https://www.bmuv.de/PM3280
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