Unter Leitung der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Astrid Klug hält sich eine Delegation deutscher Entsorgungsexperten am 7. und 8. Dezember in Hongkong auf.
Astrid Klug wird von deutschen Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung begleitet. Vorangegangen war ein Besuch von hochrangigen Vertretern des Hongkong Environmental Protection Departments, bei dem das besondere Interesse Hongkongs an deutscher Beratung im Bereich Abfallwirtschaft deutlich gemacht wurde. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen Fragen des ökologisch nachhaltigen Abfallmanagements. So sollen Strategien zur Vermeidung und Verwertung von Abfällen diskutiert werden. Die Delegation wird unter anderem mit der Umweltministerin der Sonderverwaltungsregion Dr. Sarah Liao und mit Hongkonger Umweltexperten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft zusammenkommen.
Die Regierung der Sonderverwaltungsregion Hongkong steht vor besonderen Herausforderungen im Abfallbereich: Obwohl schon heute etwa 40 Prozent des Abfalls recycelt werden, ist absehbar, dass die Kapazitäten der drei bestehenden Großdeponien in sechs bis neun Jahren erschöpft sein werden. Abfallvermeidung, Recycling und die Entwicklung von Alternativen zur Mülldeponierung gehören daher zu den Prioritäten der Umweltpolitik für die Metropole mit sieben Millionen Einwohnern. Das Sondergebiet Hongkong ist bei der Beseitigung von Abfällen autark. Müllexporte kommen nicht in Betracht.
Bis 2014 will Hongkong das Abfallvolumens pro Jahr um ein Prozent reduzieren und zugleich die Recycling-Quote auf 50 Prozent steigern. Außerdem soll nur noch maximal ein Viertel des anfallenden Mülls auf Abfalldeponien endgelagert werden. Für die verbleibenden Restabfälle sollen Müllverbrennungsanlagen gebaut werden.
Astrid Klug: "Deutschland wird als wichtiger Partner für die Einführung einer effizienteren Entsorgungsstrategie geschätzt. Das liegt auch daran, dass wir die Ablagerung von unbehandelten Siedlungsabfällen beendet haben und über hervorragendes Know-how in der Technologie zur Restabfallbehandlung verfügen. Wir haben angeboten, bei der Lösung der Abfallprobleme unser Know-how zur Verfügung zu stellen."