Das Bundesumweltministerium fördert in einem Pilotprojekt die umweltfreundliche Herstellung von Autoscheiben. Bei dem Verfahren zur Herstellung von großflächigen Kunststoffscheiben, das die Firma freeglass GmbH & Co. KG in Schwaikheim erstmals im großtechnischen Maßstab anwendet, werden 28 Tonnen umwelt- und gesundheitsbelastende Lösemittel im Jahr vermieden. Das Bundesumweltministerium stellt für das Vorhaben 870.000 Euro aus dem "Umweltinnovationsprogramm" zur Verfügung.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Gerade die zumeist mittelständische Zulieferindustrie für den Automobilbau steht gegenwärtig unter einem erheblichen Wettbewerbs- und Kostendruck. Die Firma freeglass geht dabei einen Erfolg versprechenden Weg, denn Umweltinnovationen bringen Vorteile im Wettbewerb."
Bisher werden Autoscheiben aus Polycarbonat mit Nasslacken beschichtet, um die Anforderungen für Kratz- und Abriebfestigkeit sowie Witterungs- und Chemikalienbeständigkeit zu erfüllen. Sie sind jedoch noch weicher als Glas, was insbesondere dem Einsatz als Frontscheiben Grenzen setzt.
Mit der nunmehr angewandten so genannten "Plasma-CVD-Technik", die bisher nur in der Brillenherstellung erprobt ist, soll eine glasähnliche Qualität der Scheiben erreicht werden. Das Recycling ist deutlich einfacher als bei den immer noch gängigen Glas-Gummi-Metall-Systemen und kann mit den in der CD-Industrie bewährten Verfahren erfolgen. Die Scheiben tragen auch dazu bei, das Fahrzeuggewicht zu reduzieren und damit weniger Kraftstoff zu verbrauchen.