Deutsch-türkische Kooperation im Umweltschutz und bei erneuerbaren Energien verstärken
Ein Jahr nach Beginn der Beitrittsverhandlungen der Türkei zur Europäischen Union wird Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zusammen mit einer gut 50köpfigen Delegation aus Wirtschaft, Umweltverbänden und Presse in der Woche vom 3. bis 6. Oktober die Türkei bereisen. Im Mittelpunkt dieser nach Istanbul, Ankara, Izmir und Antalya führenden Reise wird die verstärkte bilaterale Kooperation bei der Einführung Europäischer Umweltstandards in der Türkei und beim Ausbau der erneuerbaren Energien stehen. Thema wird außerdem die Unterstützung der Zusammenarbeit in der Wirtschaft und auch zwischen den Umweltverbänden sein.
Am Dienstag (3. Oktober) wird der Bundesumweltminister in Istanbul zusammen mit dem türkischen Energieminister Mehmet Güler die "Deutsch-Türkische Konferenz zu erneuerbaren Energien in einer nachhaltigen Energieversorgung" eröffnen. Ziel der Konferenz ist vorrangig die Sondierung von Kooperationsmöglichkeiten. Anschließend wird sich Gabriel in einer von der Friedrich Ebert Stiftung organisierten Veranstaltung den Fragen von Vertretern der Zivilgesellschaft zur Europäischen Umwelt- und Energiepolitik stellen. In einem "Deutsch-Türkischen Wirtschaftsforum" wird er am späten Nachmittag mit hochrangigen Wirtschaftsvertretern zur Bedeutung des Umweltschutzes für Wachstum, Beschäftigung, Innovation und Exportstrategien diskutieren.
In Ankara wird Bundesumweltminister Gabriel am Mittwoch (4. Oktober) mit seinem türkischen Amtskollegen Osman Pepe ein Abkommen über die Durchführung von gemeinsamen Umweltschutzpilotprojekten in der Republik Türkei unterzeichnen. Gemeinsam werden sie auch ein "Deutsch-Türkisches Symposium Gesetzgebung und Investitionen für die Umwelt - die Umsetzung des Umwelt-Acquis in der Türkei" eröffnen. Der Investitionsbedarf im Umweltschutz in der Türkei wird auf 68 Milliarden Euro geschätzt. Gespräche mit Parlamentariern aus dem Umwelt- und Energieausschuss sowie eine Kranzniederlegung im Atatürk-Mausoleum werden den "Ankara-Tag" beschließen.
In Izmir werden der Bundesumweltminister und seine Delegation am Donnerstag (5. Oktober) Gespräche in der Ägäischen Handelskammer und der Industrie- und Handelskammer Izmir führen. In der "Izmir University of Economics" wird Gabriel einen Vortrag zur Bedeutung von Klimaschutz und Energiewende im Rahmen des türkischen Beitrittsprozesses halten. Auf dem Programm stehen ferner ein Besuch der türkischen Produktionsstätte des deutschen Windenergieanlagenherstellers Enercon und eines Aufforstungsprojekts der TEMA-Stiftung, die zu den bedeutsamsten türkischen Umweltverbänden gehört.
Am letzten Tag der Reise (Freitag, 6. Oktober) eröffnet Gabriel in Antalya wiederum gemeinsam mit seinem türkischen Amtskollegen Pepe zwei Veranstaltungen. Auf der einen wird es um die Unterstützung deutscher Kooperationen bei Maßnahmen der Stadt Antalya in der Abfallwirtschaft, im Klimaschutz, beim Ausbau der erneuerbaren Energien sowie in der Umweltbildung gehen. Auf der zweiten sollen Fragen des Ausgleichs zwischen Naturschutz und Touristik in der traditionell von deutschen Urlaubern sehr stark besuchten Region Antalya diskutiert werden.