Wasserwirtschaft besonders betroffen
Konsequenzen aus dem bevorstehenden Klimawandel hat Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, gefordert. "Der Klimawandel ist Realität! Wir brauchen daher ein Handeln auf zwei Ebenen: Einerseits müssen wir den Ausstoß von Treibhausgasen vermindern, um die weitere Erwärmung zu begrenzen. Andererseits müssen wir uns an den stattfindenden Klimawandel anpassen, um seine sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen zu dämpfen", sagte Klug zur Eröffnung der Fachmesse "acqua alta" in Hamburg. Die acqua alta ist die wichtigste internationale Messe zu den Themen Hochwasserschutz, Klimafolgen und Katastrophenmanagement in Deutschland.
Klug betonte, der Klimaschutz werde unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Hälfte des Jahres 2007 einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. "Wir wollen den Verhandlungsprozess für eine Nachfolgeregelung zum Kyoto-Protokoll international voran bringen", so Klug. Das Ziel sei, den Anstieg der weltweiten Temperatur auf zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. "Aber wir müssen gleichzeitig der Realität in Auge sehen: Das Klima verändert sich", so Klug weiter.
Die Bundesregierung hat deshalb beschlossen, die Arbeiten an einem nationalen Konzept zur Anpassung an den Klimawandel aufzunehmen. Ziel des Konzepts ist, die vorrangigen Handlungsfelder festzulegen sowie die möglichen Maßnahmen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene zu erkennen und zu koordinieren. "Die Wasserwirtschaft wird dabei einer der vorrangig anzusprechenden Bereiche sein", betonte Klug. Denn die Wasserwirtschaft sei einer der verwundbarsten Bereiche in Deutschland, von dem zudem auch Wirkungen auf eine Reihe weitere Sektoren wie Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Verkehr und Schifffahrt sowie Tourismus ausgehen können.
Die Bundesregierung richtet darüber hinaus derzeit ein Kompetenzzentrum "Klimafolgen und Anpassung (KomPass)" beim Umweltbundesamt ein, so Klug. KomPass soll die Bundesregierung bei einem nationalen Maßnahmeplan unterstützen, Entscheidungsträger in klimasensitiven Bereichen und Regionen erreichen sowie als Kompetenzzentrum die Kommunikation von Fachwissen und Einbeziehung spezialisierter Experten gewährleisten.