Bundesumweltminister Gabriel hat die Entscheidung der "Deutsche See" Fischmanufaktur in Bremerhaven begrüßt, ein nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) ökozertifiziertes Produktsortiment auf den Markt zu bringen. "Mit diesem Produktsortiment stellt Deutschlands größter Verarbeiter von Frischfisch unter Beweis, dass die Vereinbarkeit von wirtschaftlichem Erfolg sowie Umwelt- und Naturschutz möglich ist", so Gabriel.
Bereits im November 2005 gab es auf dem vom Bundesumweltministerium veranstalteten Symposium "Ökozertifizierung in der Fischerei - ein Beitrag zum Schutz mariner Arten und Lebensräume" ein klares Bekenntnis der Fischwirtschaft, sich für eine nachhaltigere und ökosystemverträglichere Fischerei einzusetzen. Fischer, Verarbeiter und Handel haben erkannt, dass intakte Lebensgemeinschaften in Meeren und Gewässern ihre wirtschaftliche Grundlage sind und steuern nun mit eigenen Initiativen dem Raubbau an den Meeren entgegen.
"Mit der breiten Einführung MSC-zertifizierter Produkte kann die deutsche Fischwirtschaft ihre nachhaltige Produktionsweise unter Beweis stellen. Durch ein gezieltes Kaufverhalten können Verbraucherinnen und Verbraucher diesen positiven Ansatz unterstützen und so einen Beitrag zum Schutz der Meere leisten", sagte Gabriel.
Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist unmittelbar mit den berechtigten ökonomischen Interessen der Fischer und der Fischwirtschaft verknüpft. Das Bundesumweltministerium setzt sich daher im Interesse des Umwelt- und Meeresnaturschutzes, der Verbraucherinnen und Verbraucher und einer gesunden Fischwirtschaft dafür ein, dass der Schutz der marinen Ökosysteme uneingeschränkt in den Vordergrund der Umwelt- und Fischereipolitik gerückt werden. Auf der Internetseite des MSC (www.msc.org ) wird auf FRoSTA, Friedrich, iglo, Mare, Metro und Youkon als weitere Anbieter MSC-zertifizierter Produkte auf dem deutschen Markt hingewiesen.
Die stärkste Belastung der Meeresökosysteme geht – neben der Klimaveränderung – nach wie vor von der Fischerei aus. Diese liefert heute vielfach ein Negativbeispiel dafür, dass eine nicht nachhaltige Nutzung die eigene wirtschaftliche Zukunft bedroht. Die Meere sind derart überfischt, dass viele Bestände wirtschaftlich nutzbarer Fischarten gefährdet sind. Durch unselektive und destruktive Fangmethoden, zum Beispiel mit Bodenschleppnetzen, sind auch wirtschaftlich nicht genutzte Arten betroffen. Die Vielfalt der maritimen Lebenswelt insgesamt wird in Mitleidenschaft gezogen – neben den Fischen auch Seevögel, Meeressäuger, Haie und Rochen sowie die am Meeresboden lebenden Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume.
Der MSC ist eine unabhängige, globale und gemeinnützige Organisation, die 1997 von Unilever und vom WWF gegründet wurde, um eine Lösung für das Problem der Überfischung zu finden. Seit 1999 ist die in London ansässige Organisation gänzlich unabhängig. MSC hat Umweltstandards für nachhaltige und verantwortlich geführte Fischereien entwickelt und vergibt ihr Ökolabel an Fischereien, die nach diesen Kriterien zertifiziert wurden.