Deutschland und Ägypten vereinbaren Zusammenarbeit beim Klimaschutz

13.06.2006
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 151/06
Thema: Bilaterale Zusammenarbeit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Sigmar Gabriel hat im Rahmen der MENAREC III-Konferenz für erneuerbare Energien in Kairo eine bilaterale Vereinbarung mit Ägypten für gemeinsame Klimaschutzprojekte abgeschlossen. Ähnliche Vereinbarungen mit anderen Staaten der Region, u. a. mit Israel, sind ausverhandelt und können in Kürze gezeichnet werden.

Unternehmen können auf der Grundlage solcher Vereinbarungen (Memorandum of Understanding) durch Investitionen in Projekte für saubere Entwicklung in Entwicklungsländern, mit denen zusätzliche Reduktionen von Treibhausgasen erzielt werden, relativ kostengünstig Emissionsrechte erwerben. Diese können die Unternehmen dann im europäischen Emis-sionshandel nutzen. Der ökonomische Vorteil für die Unternehmen, durch eigene Investitionen oder durch direkten Kauf Emissionsrechte kostengünstiger als im Inland zu erhalten, kommt somit dem Klima zugute.

Eine der wichtigsten Herausforderungen für den globalen Klimaschutz ist der enorm wachsende Energieverbrauch in den Entwicklungsländern. Nicht nur in den großen industriellen Schwellenländern wie China und Indien findet ein rasanter Anstieg des Energieverbrauchs statt, sondern auch im arabischen Raum. Der aktuelle Verbrauch von nur etwa 10-15% der EU wird - wenn sich nichts ändert - bis Mitte des Jahrhunderts mit dem europäischen Verbrauch gleichziehen. Ägypten, das nicht wie andere arabische Länder über fossile Energieträger wie Öl und Gas verfügt, steht hier vor besonderen Herausforderungen. Investitionen in erneuerbare Energien und ein effizienter Umgang mit allen Energieträgern sind der Schlüssel für Ägyptens Energiezukunft. Solarenergie, Wind und Biomasse spielen eine wichtige Rolle. Projekte im Transport- und Verkehrssektor, in der Wasserversorgung und der Abfallwirtschaft, sind ebenfalls wichtige Bereiche für Investitionen in den Klimaschutz.

Neben der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding wurde in Ägypten auch eine Vereinbarung der KfW Bankengruppe mit der ägyptischen Behörde für Erneuerbare Energien (New and Renewable Energy Authority, NREA) über den Erwerb von Emissionsgutschriften aus einem Windkraftprojekt mit 80 Megawatt installierter Leistung in Zafarana, abgeschlossen. Der Windpark, der in einer besonders windreichen Region am Golf von Suez liegt, wird voraussichtlich Ende 2007 in Betrieb gehen und jährlich etwa 168.000 Emissionsgutschriften erzeugen.

Das Bundesumweltministerium hat mit dem ägyptischen Umweltministerium verabredet, mit dem Memorandum of Understanding nicht nur den Rahmen für Initiativen von Unternehmen zu setzen, sondern deutsche und ägyptische Partner sollen zur Entwicklung von Projekten an einen Tisch gebracht werden.

13.06.2006 | Pressemitteilung Nr. 151/06 | Bilaterale Zusammenarbeit
https://www.bmuv.de/PM3011
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