Astrid Klug: Schutz der Meere in allen betroffenen Politikbereiche verankern
Für einen besseren Schutz der Meere hat sich Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, ausgesprochen. "Der Schutz der komplexen Ökosysteme im Meer und die Nutzung der Meere müssen wieder in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden", sagte Klug auf einer Tagung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg. Angesichts der immer noch zunehmenden Nutzung der Meere gelte es, zukünftige Meerespolitik so zu entwickeln, dass die Funktionen und die Leistungsfähigkeit des Ökosystems Meer nicht gefährdet werden. "Wir müssen den Schutz der Meere in allen betroffenen Politikbereiche verankern", sagte Klug.
Auf europäischer Ebene wird derzeit eine entsprechende Meeres-Strategie erarbeitet, um einen "guten Zustand" der europäischen Meere bis zum Jahr 2021 zu erreichen. Dabei sollen bisher isoliert betrachtete Politikbereiche wie Schifffahrt, Fischerei, Offshore-Energie, Meeressschutz, Entwicklung der Küstenbereiche in eine Zusammenschau gebracht werden. "Ziel ist, das Potenzial für eine nachhaltige Nutzung der Meere auszuschöpfen, ohne die Meeresökosysteme zu schädigen", so Klug. Um dies zu erreichen müssten Meere auch außerhalb von Katastrophen und Krisen wie Tankerhavarien, Seehundsterben oder exzessiven Algenblüten als Thema wahrgenommen werden. So müssten etwa die Belange von Natur- und Umweltschutz endlich in die Fischerei integriert werden. "Wir müssen die Fischerei auf ein nachhaltiges Niveau zurückführen", betonte Klug.
Eine zentrale Voraussetzung beim Balanceakt von Schutz und gleichzeitiger nachhaltiger Nutzung der Meeresressourcen ist der Erhalt der biologischen Vielfalt im Meer. Die Bundesrepublik hat am Beschluss des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt mitgewirkt, weltweit bis zum Jahr 2012 ein Netzwerk von effektiv gemanagten Meeresschutzgebieten zu schaffen. "Die Effizienz eines solchen Netzwerkes hängt aber wesentlich davon ab, dass Konflikte mit ihren Auswirkungen auf die Meeresnatur bekannt sind und dass ein geeignetes Management menschlicher Aktivitäten in europäischen und den angrenzenden Gewässern stattfindet", betonte Klug.