Bundesumweltministerium fördert vier deutsch-israelische Forschungsprojekte mit 1,7 Mio. Euro
Deutschland und Israel wollen ihre Zusammenarbeit beim Klimaschutz und den erneuerbaren Energien verstärken. Nach Gesprächen mit israelischen Politikern kündigte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am Freitag in Jerusalem an, das BMU werde vier deutsch-israelische Forschungsvorhaben aus dem Bereich der erneuerbaren Energien mit insgesamt 1,7 Mio. Euro über eine Laufzeit von drei Jahren fördern. Außerdem sind beide Seiten übereingekommen, Investitionen deutscher Unternehmen in israelische Klimaschutzprojekte zu erleichtern. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding sei ausverhandelt und werde in den nächsten Wochen unterzeichnet. Weiterhin wurde vereinbart, mit Israel beim Aufbau eines Systems zur Erfassung und Berichterstattung von Treibhausgasen zusammenzuarbeiten, so Gabriel.
Unter den Forschungsprojekten ist auch ein trilaterales Vorhaben mit Jordanien. Ziel des Projekts zwischen deutschen, israelischen und jordanischen Forschungseinrichtungen ist die Kombination von solarthermischer Stromerzeugung mit der Entsalzung von Meerwasser. Die anderen Projekte beschäftigen sich mit der Weiterentwicklung von Photovoltaik-Zellen und mit der Steigerung von Wirkungsgraden bei Windenergieanlagen.
Gabriel betonte: "Der in den 50er Jahren begonnene Austausch zwischen deutschen und israelischen Wissenschaftlern hat einen wichtigen Beitrag zur Annäherung beider Völker geleistet. Mit der von uns im Energiebereich vorgenommenen Ausweitung der Kooperation auf die Nachbarstaaten Israels wollen wir auch einen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Frieden in der Region leisten."
Das Bundesumweltministerium ist seit 2003 für die Energieforschung im Rahmen der deutsch-israelischen Forschungskooperation zuständig. 2005 wurde gemeinsam mit dem israelischen Technologieministerium eine Ausschreibung veröffentlicht. Die daraufhin eingereichten Projekte wurden von einem deutsch-israelischen Komitee bewertet, vier Projekte wurden ausgewählt und werden vom Bundesumweltministerium gefördert. In jedem Projekt arbeiten Forscher aus beiden Ländern zusammen.
Der Bundesumweltminister hält sich seit Mittwoch zu sechstägigen politischen Gesprächen im Nahen Osten auf. Nach Gesprächen in Israel u. a. mit dem israelischen Umweltminister wird er auch in Jordanien und Ägypten mit den für Umwelt-, Energie- und Wirtschaftspolitik zuständigen Ministern und in Ramallah auch mit palästinensischen Politikern zusammentreffen. Am kommenden Montag wird Gabriel in Kairo an der Eröffnung einer regionalen Ministerkonferenz für erneuerbare Energien teilnehmen.