Deutschland wird 2008 Gastgeber des Weltgipfels zur biologischen Vielfalt

29.03.2006
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 067/06
Thema: CBD 2006: 8. Vertragsstaatenkonferenz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Deutschland wird Gastgeber des für 2008 geplanten Naturschutz-Weltgipfels der Vereinten Nationen. Eine entsprechende Einladung im Namen von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sprach Umweltstaatssekretär Matthias Machnig heute vor den Delegierten der diesjährigen Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt in Curitiba/Brasilien aus. "Der Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt ist neben dem Klimaschutz eine der zentralen Aufgaben des 21. Jahrhunderts. Deutschland sieht sich den Zielen des UN-Übereinkommens in besonderer Weise verpflichtet. Deshalb habe ich für 2008 die Vertragsparteien im Namen von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel nach Deutschland eingeladen, um das gemeinsame Handeln für den Erhalt und die Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen voranzubringen." Machnig leitet die deutsche Delegation beim Ministersegment der Biodiversitätskonferenz in Curitiba, an der rund 190 Vertragsstaaten teilnehmen.

Machnig wies vor den Konferenzteilnehmern darauf hin, dass sich die internationale Staatengemeinschaft ehrgeizige Ziele gesetzt hat, um den dramatischen Verlust des Artenreichtums zu stoppen und den Trend umzukehren. Bis 2010 soll der Verlust an biologischer Vielfalt deutlich reduziert werden. Eines der wichtigsten Instrumente dafür ist die Einrichtung eines globalen Netzes von Schutzgebieten bis 2010 an Land und bis 2012 auf hoher See. Insbesondere auf deutsche Initiative haben die Vertragsstaaten vor zwei Jahren ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm beschlossen. Machnig nannte das Schutzgebietsnetz Natura 2000, das in der EU eingerichtet wird, einen guten Beitrag für das globale Netz. Deutschland hat mehr als zehn Prozent seiner Landfläche und 30 Prozent seiner Ausschließlichen Wirtschaftszone vor der Küste als Schutzgebiete ausgewiesen und nach Brüssel gemeldet.

Staatssekretär Machnig: "Wir wissen, dass die bisherigen Anstrengungen noch nicht ausreichen. Deshalb muss die internationale Staatengemeinschaft mehr für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen tun. Der Erhalt der Wälder hat nicht nur grosse Bedeutung für den Schutz der biologischen Vielfalt, sondern auch für den Schutz des Klimas. Sicherung der biologischen Vielfalt ist zugleich ein zentrales Element im Kampf gegen Hunger und Armut."

Fortschritte mahnte Machnig auch bei der Verteilung der Gewinne aus der Nutzung der biologischen Ressourcen, die z. B. für die Entwicklung von Pharmaprodukten genutzt werden, an. Machnig: "Das ist ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit, insbesondere für die Entwicklungsländer. Notwendig sind u. a. rechtlich verbindliche Massnahmen, um einen gerechten Vorteilsausgleich für Bereitsteller, Nutzer und Nutzerländer zu erzielen. Deutschland hat ein grosses Interesse, dass die Verhandlungen über ein internationales Regime für den Zugang und den Vorteilsausgleich erfolgreich abgeschlosen werden können." Auf der Vertragsstaatenkonferenz in Curitiba sollte ein Zeitplan für die Erarbeitung eines solchen Regimes beschlossen werden.

Das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) ist der erste völkerrechtliche Vertrag, der den Umgang mit der Natur umfassend regelt. Die CBD gehört neben der Klimarahmen- und der Wüstenkonvention zu den drei Konventionen, die auf dem Weltgipfel in Rio de Janeiro 1992 verabschiedet wurden.

Am Rande der Konferenz in Curitiba führte Machnig zahlreiche bilaterale Gespräche, u. a. mit dem designierten neuen Chef des UN-Umweltprogramms (UNEP), Achim Steiner, mit der brasilianischen Umweltministerin Marina Silva sowie mit dem Exekutivsekretär des CBD-Sekretariats, Dr. Ahmed Djoghlaf. Steiner begrüßte, dass Deutschland die nächste Vertragsstaatenkonferenz ausrichten will und damit einen Impuls für den Erhalt und Schutz der Artenvielfalt gibt. Djoghlaf betonte: "Ich bin der festen Überzeugung, dass unter deutscher Führung auf der Vertragsstaatenkonferenz 2008 in Deutschland weitere wichtige und entscheidende Schritte gemacht werden, um das 2010-Ziel zu erreichen."

29.03.2006 | Pressemitteilung Nr. 067/06 | CBD 2006: 8. Vertragsstaatenkonferenz
https://www.bmuv.de/PM2928
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