Staatssekretär Machnig trifft designierten Chef des UN-Umweltprogramms

28.03.2006
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr, 066/06
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Der Umwelt-Staatssekretär Matthias Machnig ist heute am Rande der UN-Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt in Curitiba, Brasilien, mit dem designierten Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Achim Steiner zusammengetroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die globalen umwelt- und naturschutzpolitischen Herausforderungen. Machnig nimmt als Vertreter der Bundesregierung am Ministersegment der Biodiversitätskonferenz teil.

Machnig und Steiner äußerten sich besorgt über die anhaltende Entwaldung insbesondere bei den letzten noch vorhandenen Urwäldern, die Schädigung von wertvollen Ökosystemen der Meere durch zerstörerische Fischereipraktiken und Überfischung sowie die immer deutlicher werdenden Auswirkungen des Klimawandels. Beide nannten die Entwicklung alarmierend. So beträgt der Verlust der Wälder 4,2 Prozent in den letzten zehn Jahren. Das sind 940.000 Quadratkilometer, also etwa zweimal so viel wie die Fläche der Bundesrepublik

Machnig: "Die Weltgemeinschaft hat sich klare Ziele gesetzt, um diese Entwicklung zu stoppen und den Trend umzukehren. die bisherigen Anstrengungen reichen allerdings nicht aus. Deshalb müssen wir unsere Anstrengungen für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen verstärken. Mit dem Programm zur Einrichtung von Naturschutzgebieten im Amazonasbecken gibt Brasilien das richtige Signal und geht einen viel versprechenden Weg." Brasilien will bis 2012 die bestehenden Schutzgebiete zu einem Gesamtsystem zusammenführen und um 28,5 Mio. Hektar erweitern.

Die Weltgemeinschaft hat sich 2002 das Ziel gesetzt, bis 2010 ein globales Netz von Schutzgebieten an Land einzurichten. Ein solches Schutzgebietsnetz soll bis 2012 auch auf hoher See geschaffen werden. Machnig: "Es ist überdeutlich, dass wir noch nicht genug erreicht haben. Ich bin zuversichtlich, dass die Vertragsstaaten in Curitiba die notwendigen Beschlüsse fassen und sich verpflichten, diese umzusetzen." Steiner begrüßte, dass sich Deutschland insbesondere in diesem Bereich engagiert und sich dafür einsetzt, dass dieser Prozess den notwendigen neuen Schwung erhält.

Machnig wies darauf hin, dass die "Natura 2000"-Richtlinie ein guter Beitrag der EU für das Schutzgebietsnetz ist. Deutschland hat mehr als 10 Prozent seiner Landfläche in dieses Schutzgebietsnetz eingebracht. Auch in Nord- und Ostsee wurden mehrere "Natura 2000"-Gebiete aus-gewiesen und an die EU gemeldet.

Staatssekretär Machnig informierte sich am Montag an der Atlantikküste über ein von der Bundesregierung gefördertes Forschungsprojekt an der Mata Atlantica (brasilianischer Küstenregenwald). Wegen ihres immensen Reichtums an Tier- und Pflanzenarten gilt die Mata Atlantica als ein "Hot Spot" der Biodiversität. Von dem brasilianischen Küstenregenwald sind nur noch 7 Prozent der Fläche erhalten. Der Bund hat das Projekt bisher mit 6 Mio. Euro gefördert.

28.03.2006 | Pressemitteilung Nr, 066/06
https://www.bmuv.de/PM2927
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