G8-Konferenz beriet über Stärkung von Umweltschutz und Anlagensicherheit im Energiesektor
"Ressourcenschutz muss auf nationaler Ebene und weltweit ins Zentrum der Energiepolitik rücken", forderte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Michael Müller heute zum Abschluss einer G8-Konferenz in Moskau. "Die gegenwärtige Erzeugung und Nutzung von Energie ist wirtschaftlich und ökologisch nicht dauerhaft tragfähig. Dem Ressourcenschutz durch Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger gehört die Zukunft. Auf diesem Weg müssen wir mit größeren und schnelleren Schritten vorankommen."
Das zweitägige Moskauer Treffen diente der Vorbereitung des G8-Gipfels in St. Petersburg. Auf Einladung der russischen Umweltbehörde Rostechnadsor berieten Vertreter der G8-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Russland, USA) und internationaler Organisationen, wie Umweltschutz und Anlagensicherheit im Energiesektor gestärkt werden können. Ohne verstärkte Anstrengungen zum Schutz der Umwelt wird weltweite Energiesicherheit - ein Gipfelschwerpunkt in St. Petersburg - nicht zu erreichen sein.
Mehr Energieeffizienz und der Umstieg auf erneuerbare Energieträger reduzieren den Bedarf an umweltschädlichen Energieformen. Zugleich ist im graduellen Übergang zu nachhaltigen Energiesystemen weltweit eine Verbesserung des Umweltschutzes im konventionellen Bereich erforderlich. Die G8-Staaten wollen daher die internationale Zusammenarbeit bei integriertem Umweltschutz und Risikomanagement im konventionellen Energiesektor voranbringen. Dies ist angesichts von Leckagen, geringer Effizienz und erhöhten Störfallrisiken in Energie produzierenden Ländern wie Russland dringend geboten. Verbesserungen sollen auch durch die Anwendung moderner Umwelttechnologien erreicht werden.
Es ist wirtschaftlich am effizientesten, Umweltschutz und Anlagensicherheit frühzeitig in den Entscheidungsprozess zu integrieren. Vorsorgender Umweltschutz ist ökonomisch wesentlich sinnvoller als kostspieliger Reparaturbetrieb. "Auch aus Klimaschutzgründen. Heutige Maßnahmen wären beispielsweise rund vier Mal preiswerter als im Jahr 2040, notwendig werden sie in jedem Fall", so Müller. Der Parlamentarische Staatssekretär setzte sich für eine Stärkung der Öffentlichkeitsbeteiligung ein: "Für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen kommt es auf die aktive Mitwirkung jedes Einzelnen an. Wir brauchen einen gesellschaftlichen Konsens über geplante Maßnahmen, gerade im Energiesektor. Unerlässlich ist eine Stärkung von Informationszugang und Beteiligungsrechten bei Genehmigungs- und Planungsentscheidungen sowie ihrer gerichtlichen Überprüfung."