Das Bundeskabinett hat auf Vorschlag von Bundesminister Sigmar Gabriel heute einen Nationalen Bericht für ein Integriertes Küstenzonenmanagement (IKZM) verabschiedet. Das IKZM soll die verschiedenen Sichtweisen und unterschiedlichen Nutzungsinteressen in der Küstenregion zusammenführen und auf der Ebene konkreter Vorhaben erleichtern, einen Konsens zu finden. "Das Ziel ist, wirtschaftlich zukunftweisende Küstengebiete nachhaltig und ökologisch verträglich zu nutzen", sagte Bundesumweltministers Sigmar Gabriel.
Mit dem Bericht setzt die Bundesregierung eine entsprechende Empfehlung der EU um. Nord- und Ostsee sind komplexe, ökologisch wertvolle Gebiete. Der Küstenraum und die anschließenden Meeresgebiete dienen zugleich als Wirtschafts-, Verkehrs- und Erholungsraum. Sie werden durch Fremdenverkehr, Schifffahrt, Fischfang und Handel sowie zunehmend durch den Bau von Rohrleitungen und Windenergieanlagen genutzt.
Ein Beispiel für die Umsetzung der Nationalen IKZM-Strategie ist der Deichausbau vor dem Augustgroden am Ostufer des Jadebusens in Ostfriesland. Durch Kooperation zwischen den betroffenen Nutzern und Umweltverbänden konnte erreicht werden, dass anstelle einer ökologisch nachteiligen Vordeichung ein neuer Deich landeinwärts gebaut wurde. Damit konnte das wertvolle Deichvorland dieser Region bewahrt werden.
Die Nationale IKZM-Strategie stellt das Bundesumweltministeriums bei einer Tagung vom 27. bis 28. April 2006 vor. Weitere Informationen sind unter www.ikzm-strategie.de erhältlich.
Weitere Informationen:
Bericht: Integriertes Küstenzonenmanagement in Deutschland