Astrid Klug zieht Bilanz deutscher Wasserpolitik
Anlässlich des Internationalen Tag des Wassers (am 22.03.2006) hat Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, eine Zwischenbilanz der Wasserpolitik gezogen und gleichzeitig die diesjährige Natursportkampagne "NATURATHLON 2006", dieses Jahr unter dem Motto "Wasser bewegt", gestartet.
Weltweit ist das Thema Wasser eine der großen Zukunftsfragen der Menschheit. Deshalb haben die Vereinten Nationen den 22. März schon im Jahr 1992 zum Tag des Wassers erklärt. "Auch im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit ist das Thema Wasser ein wichtiger Arbeitschwerpunkt der Bundesregierung", betonte Astrid Klug.
In Deutschland wurden hinsichtlich der Qualität des Wassers in den vergangen Jahren große Fortschritte erzielt. So werden beispielsweise mittlerweile rund 85 Prozent aller Abwässer in Deutschland von dreistufigen Kläranlagen gereinigt, bevor sie in die Flüsse und Seen gelangen. Die Verbesserungen im Umgang mit Wasser betreffen alle Bereiche. Aber es geht im Gewässerschutz nicht nur um die Reinhaltung des Wassers selbst, es geht auch um den Schutz der Gewässer insgesamt. "Wir erleben derzeit eine Neuausrichtung im Gewässerschutz. Gewässer werden zunehmend als Lebensraum für Mensch und Natur angesehen", sagte Klug.
Ausgelöst wurde dies durch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie von 2000. Statt Schäden und Probleme im Nachhinein zu verringern, soll künftig eine stärker vorsorgende Wasserpolitik betrieben werden. Denn Gewässer sind keine isolierten Gebilde: Grundwasser, Oberflächenwasser und Auen stehen in enger Wechselbeziehung und bilden wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Beispiel für eine praktische Umsetzung dieses Ansatzes ist der gemeinsam mit Umweltverbänden und den Verbänden der Wasserkraftbetreiber erstellte BMU-Leitfaden Wasserkraft, der einen naturverträglichen Ausgleich der verschiedenen Interessen anstrebt. "Vorsorgende Wasserpolitik geht davon aus, dass Flüsse eben auch einen Wirtschaftsfaktor darstellen", betonte Klug. Flüsse dienen beispielsweise als Verkehrsweg, als menschlicher Siedlungs- und Erholungsraum sowie der Energiewirtschaft und Fischerei.