Jugendliche wünschen sich mehr Information zu Atomkraft und Energieversorgung im Unterricht

31.01.2006
Ein lockeres Wolkenbild vor blauem Himmel.
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 017/06
Thema: Bildung
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Hohe Zustimmung zum Tempo des Atomausstiegs

Hohe Zustimmung zum Tempo des Atomausstiegs

Fragen zur Atom- und Energiepolitik stoßen auf großes Interesse bei Schülerinnen und Schülern. Das belegt eine Forsa-Umfrage unter Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren, die das Bundesumweltministerium drei Monate vor dem 20. Jahrestag des Reaktorunfalls von Tschernobyl in Auftrag gegeben hat. Gefragt wurde nach dem Kenntnisstand der Jugendlichen zu Tschernobyl und zu ihren Einstellungen zur Atomenergie (Erhebungszeitraum: 19. bis 25. Januar 2006).

72 Prozent der Jugendlichen wünschen, dass im Schulunterricht die Themen Atomkraft und Energieversorgung stärker berücksichtigt werden sollten. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Die Umfrage zeigt, wie gross das Interesse von Jugendlichen an Energiefragen ist. Gerade die verheerende Katastrophe von Tschernobyl bietet Lehrerinnen und Lehrern eine gute Möglichkeit, dieses Thema auch im Schulunterricht aufzugreifen." Das Bundesumweltministerium wird in Kürze Materialien für Lehrkräfte zur Verfügung stellen, die unterschiedliche Aspekte der Atompolitik technisch, energiepolitisch, aber auch im Hinblick auf die Fairness kommenden Generationen gegenüber thematisieren.

Die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen steht der Atomenergie kritisch gegenüber: 45 Prozent meinen, das Tempo des Atomausstiegs solle beibehalten werden, 36 Prozent möchten ihn sogar noch beschleunigen.

Drei Viertel der Jugendlichen halten das mit der Atomkraft verbundene Risiko für zu hoch: Rund zwei Drittel (65 Prozent) der Jugendlichen sind der Meinung, dass Atomkraftwerke heute zwar weltweit sicherer seien als vor 20 Jahren, die Unfallgefahr aber weiterhin zu hoch sei. 9 Prozent glauben sogar, dass die Unfallgefahr heute noch genauso groß sei wie vor 20 Jahren. 47 Prozent der Jugendlichen haben Angst, dass ihrer Generation durch die Atomenergie und durch den Atommüll Probleme hinterlassen werden, die sie später nicht mehr lösen können. 52 Prozent befürchten dies nicht.

In der "Nach-Tschernobyl-Generation" ist das Wissen um die Reaktorkatastrophe vor zwanzig Jahren relativ gering. Nur ein Drittel der Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren kann sagen, um was es sich bei Tschernobyl handelt bzw. was dort passiert ist. Von den 12-Jährigen wissen dies nur 11 Prozent, von den 16-Jährigen immerhin 59 Prozent. Ostdeutsche Jugendliche zeigen sich über Tschernobyl etwas besser informiert als die westdeutschen Jugendlichen. Von den Gymnasiasten können 43 Prozent die richtige Antwort geben. Von den Hauptschülern wissen es 16 Prozent. Der Anteil derer, die Tschernobyl richtig zuordnen können, steigt dabei in den verschiedenen Schultypen mit der Höhe der Klassenstufe an.

Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage sind unter www.bmub.bund.de abrufbar.

31.01.2006 | Pressemitteilung Nr. 017/06 | Bildung
https://www.bmuv.de/PM2877
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