Bundesregierung stellt weitere Finanzmittel für Sanierungsarbeiten in Tschernobyl bereit

29.12.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 327/05
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat der Ukraine weitere 12,4 Millionen Euro zur Überwindung der Folgen des verheerenden Reaktorunfalls von Tschernobyl zugesagt. Die Finanzmittel dienen der Sicherung des so genannten Sarkophags, mit dem der sichere Einschluss der Reaktorruine und ihre Abkapselung vor der Umwelt sichergestellt werden soll. In Tschernobyl hatte sich im April 1986 der bisher schwerste Unfall in der kommerziellen Nutzung der Atomenergie ereignet.

"Bei der Bewältigung der Folgen dieser Katastrophe dürfen wir die Ukraine nicht alleine lassen. Internationale Hilfe ist weiterhin unverzichtbar", sagte Gabriel. Insbesondere auf deutsches Drängen ist es jetzt auch gelungen, Russland als Mitfinanzier zu gewinnen. Der Bundesumweltminister äußerte die Erwartung, dass die russische Seite ihr Engagement noch weiter steigern wird.

Mit Hilfe einer Beton- und Stahlummantelung, dem Sarkophag, soll die Umwelt sicher vor der Radioaktivität abgeschirmt werden, die von dem zerstörten Reaktor immer noch ausgeht. Insgesamt wird die Sanierung mehr als 1 Milliarde US-Dollar kosten. Die dafür notwendigen Gelder gehen an den "Chernobyl Shelter Fund", der von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London verwaltet wird. Dahin fließen auch die jetzt von der Bundesregierung bereitgestellten 12,4 Millionen Euro. Damit erhöhen sich die deutschen Beiträge in den Fonds seit dem Jahr 1998 auf insgesamt 60,5 Millionen Euro. Außerdem trägt Deutschland rund 28 Prozent des EU-Beitrags von knapp 240 Millionen Euro und ist damit einer der größten Geberstaaten.

"Die Höhe der Kosten zeigt, dass die Folgen eines Atomunfalls nicht nur verheerend für Menschen und Umwelt sind, sondern auch zu gravierenden volkswirtschaftlichen Belastungen führen", betonte Gabriel. Im Laufe des Jahres 2005 hatten sich die G8-Staaten darauf verständigt, wie die Lasten auf die einzelnen G8-Staaten und anderen Geberländer verteilt werden sollen. Die Unterstützung erfolgt aufgrund von Vereinbarungen aus den 90-er Jahren. Die Ukraine hatte seinerzeit zugesagt, alle Reaktoren in Tschernobyl stillzulegen. Der letzte Block ging 2000 außer Betrieb. "Tschernobyl ist eine beständige Mahnung, dass die Nutzung der Atomenergie unverantwortbare Risiken birgt. Deutschland ist mit dem Atomausstieg auf dem richtigen Weg", so Gabriel.

29.12.2005 | Pressemitteilung Nr. 327/05
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