Auch in Arzneimitteln dürfen keine FCKW mehr verwendet werden

02.12.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 305/05
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Deutschland nimmt Vorreiterrolle ein

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für Gesundheit

Ab dem 1. Januar 2006 dürfen keine Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) in Arzneimitteln mehr verwendet werden. FCKW schädigen die lebenserhaltende Ozonschicht, die die schädlichen Anteile des Sonnenlichtes herausfiltert. Mit der jetzt erfolgten Bekanntmachung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Bundesanzeiger hat Deutschland als eines der ersten Länder weltweit den Ausstieg bei FCKW in Arzneimitteln vollzogen.

Gemäss dem Montrealer Protokoll über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen, sind die Herstellung und der Verbrauch von FCKW in der EU und in allen Industrieländern - in Deutschland u. a. durch die FCKW-Halon-Verbotsverordnung - seit dem 1. Januar 1995 verboten. Jedoch standen bislang FCKW insbesondere im Rahmen einer Ausnahmeregelung für wichtige Verwendungszwecke auf Antrag zur Verfügung. Diese Ausnahmeregelung erlaubte die weitere Herstellung und Verwendung von FCKW für Arzneimittel zur Behandlung schwerwiegender Gesundheitsstörungen, bei denen der Einsatz von FCKW als Treibgas zwingend erforderlich war. Hierzu gehört die Behandlung von Asthma und chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen mit Dosieraerosolen (Asthmasprays).
Dazu erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: "Bis vor kurzem waren die FCKW als Treibgase bei einigen Arzneimitteln für die Versorgung der Patientinnen und Patienten unverzichtbar. Inzwischen gibt es in Deutschland für alle in Frage stehenden Indikationen Alternativen zu FCKW-haltigen Dosieraerosolen z. B. in Form von Pulverinhalatoren oder alternativen Treibmitteln. Daher können wir ab dem 1. Januar 2006 den vollständigen Ausstieg aus FCKW bei Arzneimitteln vollziehen. Das ist auch ein Erfolg der forschenden Arzneimittelindustrie in Deutschland, die neue Arzneimittel entwickelt und uns diesen Ausstieg ermöglicht hat."

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Ich freue mich, dass 20 Jahre nach Zeichnung des Wiener Übereinkommens zum Schutz der Ozonschicht ein weiterer wichtiger Schritt zum Ausstieg aus den die Ozonschicht schädigenden Stoffen in Deutschland vollzogen werden konnte. Der Ausstieg ist weltweit noch nicht endgültig abgeschlossen, sondern ein laufender Prozess. Der muss konsequent fortgesetzt werden, wenn der Schutz der lebenserhaltenden Ozonschicht dauerhaft Erfolg haben soll. Hierbei kommt es entscheidend auf das Verhalten der Industrieländer und deren Vorbildfunktion an. Insofern ist es wichtig, dass Deutschland auch beim Ausstieg aus FCKW in Arzneimitteln weltweit eine Vorreiterrolle eingenommen hat."

Seit 1998 besteht auf europäischer Ebene eine Übergangsstrategie, wie der Ausstieg aus der Verwendung der FCKW in Arzneimitteln zu bewerkstelligen ist. Diese Strategie wurde von der Deutschland unterstützt und als erstem EU-Land vollständig umgesetzt.

Den Text der Bekanntmachung finden Sie auf der Homepage des BfArM unter folgendem Link: www.bfarm.de/de/Arzneimittel/zul/bekanntm/index.php 

02.12.2005 | Pressemitteilung Nr. 305/05
https://www.bmuv.de/PM2831
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