UN-Konferenz zu wandernden Tierarten in Nairobi

22.11.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 301/05
Thema: Artenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Die Auswirkungen von Klimaänderungen auf wandernde Tierarten und die Gefahren der Vogelgrippe für Mensch und Natur sind herausgehobene Themen der UN-Konferenz zu wandernden Tierarten, die derzeit in Nairobi stattfindet. Die deutsche Delegation setzt sich besonders für einen besseren Schutz der Wale ein. Nicht nur der Walfang gefährdet die Wale, der Mensch macht ihnen das Überleben auch durch andere Faktoren schwer. "Die Klimaveränderung wird auf der Südhalbkugel eine Nahrungsverknappung zur Folge haben, weil der Krill, die wichtigste Nahrung in antarktischen Gewässern, stark zurückgehen dürfte", sagte der deutscheDelegationsleiter Jochen Flasbarth, Abteilungsleiter für Naturschutz im Bundesumweltministerium.

Ein anderes Problem ist der so genannte Beifang - das unbeabsichtigte Fangen von Meerestieren in der Fischerei: Jedes Jahr sterben etwa 300.000 Wale und Delfine in Fischernetzen. Zu viele Wale kommen zudemum, weil sie von Schiffen angefahren werden. Auch der zunehmende Unterwasserlärm bedroht die Wale und Delfine: Wenn die sensiblen Ohren der Meeressäuger durch menschliche Aktivitäten geschädigt werden,verlieren sie die Orientierung und den Kontakt zu Artgenossen.

Seismische Untersuchungen und der Einsatz von Sonaren (Echoloten) können zum Tod von Walen führen, die dann an die Strände gespült werden. Die wachsende Umweltverschmutzung und die Überfischung verschlechtern die Ernährungsbasis für die Meeressäuger stetig. Viele Wal- und Delfinarten sind akut bedroht.

Um die Umweltbedingungen für die Wale zu verbessern, hat Deutschland zusammen mit der Europäischen Union eine Resolution bei der Konferenz zum Schutz wandernder wild lebender Tiere eingebracht, die diese Zusammenhänge aufgreift. Weitere Resolutionen, die Deutschland unterstützt, werden den weltweiten Schutz von Zugvögeln, Stören, nordafrikanischen Gazellen, Meeresschildkröten und vielen anderen Tierarten verbessern.

Die "Konvention zum Schutz wandernder wild lebender Tierarten" - die so genannte Bonner Konvention - wurde 1979 in Bonn unterzeichnet. Sie ist eine der UN-Umweltkonventionen, die ihren Sitz am deutschen UN-Standort in Bonn haben und dem Erhalt der biologischen Vielfalt dienen.

22.11.2005 | Pressemitteilung Nr. 301/05 | Artenschutz
https://www.bmuv.de/PM2827
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.