Ökozertifizierung in der Fischerei - ein wirksames Instrument zum Schutz der Meere

17.11.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 300/05
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Mit der Verwendung ökozertifizierter Fischereiprodukte trägt die deutsche Fischereiwirtschaft zum Erhalt und Schutz der Meeresökosysteme bei. Darauf wies heute Margareta Wolf, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, in Hamburg hin. "Fischer, Verarbeiter und Händler haben erkannt, dass intakte Lebensgemeinschaften in Meeren und Gewässern ihre wirtschaftliche Grundlage sind und steuern mit eigenen Initiativen dem Raubbau an der Natur entgegen. Durch ein gezieltes Kaufverhalten können Verbraucherinnen und Verbraucher einen positiven Einfluss auf die Fischerei ausüben und einen Beitrag zum Schutz der Meere leisten", sagte Wolf auf dem Symposium "Ökozertifizierung in der Fischerei - ein Beitrag zum Schutz mariner Arten und Lebensräume".

Die stärkste Belastung der Meeresökosysteme geht - neben der Klimaveränderung - weiterhin von der Fischerei aus. Diese liefert heute vielfach ein Negativbeispiel dafür, dass eine nicht nachhaltige Nutzung die eigene wirtschaftliche Zukunft bedroht. Die Meere sind derart überfischt, dass viele Bestände wirtschaftlich nutzbarer Fischarten gefährdet sind. Durch unselektive und destruktive Fangmethoden, zum Beispiel mit Bodenschleppnetzen, sind auch wirtschaftlich nicht genutzte Arten betroffen. Die Vielfalt der maritimen Lebenswelt insgesamt wird in Mitleidenschaft gezogen - neben den Fischen auch Seevögel, Meeressäuger, Haie und Rochen sowie die am Meeresboden lebenden Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume.

Die wirtschaftliche Bedeutung ökozertifizierter Fischereien und Fischereiprodukte sowie die öffentliche Wahrnehmung darüber haben international und national erheblich an Bedeutung gewonnen. So wurde im Februar 2005 in den USA die Alaska-Seelachs-Fischerei, mit 1,5 Mio. Tonnen die weltweit größte Weißfisch-Fischerei, nach den Kriterien des Marine Stewardship Council (MSC) zertifiziert. Alaska-Seelachs macht hierzulande ein Drittel des gesamten Fischkonsums aus. Darüber hinaus gibt es zwölf weitere MSC-zertifizierte Fischereien, die inzwischen über 3 Prozent der Weltfangmenge ausmachen, unter anderem Alaska-Wildlachs, Neuseeland-Seehecht (Hoki) und südafrikanischer Seehecht. Für den Bereich der Aquakultur gibt es zahlreiche Zertifizierungen nach den Kriterien von "Naturland". Hierzu gehören Lachs, Stör, Shrimps, Meerbarsch sowie Meerbrassen und im Süßwasser Forelle und Karpfen.

17.11.2005 | Pressemitteilung Nr. 300/05 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM2826
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