Herabstufung der Wasserstraßen-Klasse ab heute wirksam
Eine wichtige Hürde für die Renaturierung der Unteren Havel-Wasserstraße ist genommen. Heute ist die Herabstufung von der Wasserstraßenklasse III zur Wasserstraßenklasse I in Kraft getreten. Damit soll die Güterschifffahrt zwischen den Städten Havelberg und Rathenow eingestellt und der Güterverkehr künftig über das Wasserstraßenkreuz Magdeburg abgewickelt werden. Freizeitboote und die Hotelschifffahrt bleiben auch nach der heutigen Herabstufung der Wasserstraße zulässig. "Damit sind jetzt auch alle Voraussetzungen geschaffen, den naturverträglichen Tourismus in der Region zu entwickeln. Dies ist ein weiteres Projekt, bei dem Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung Hand in Hand gehen", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin.
Nach der Änderung der Wasserstraßenklasse wird nunmehr auch der von Bundesumweltminister Jürgen Trittin Anfang September an die Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt überreichte Förderbescheid über 18 Millionen Euro wirksam. Das Bundesumweltministerium fördert damit die Renaturierung der Unteren Havel im Rahmen seines Programms zur Sicherung gesamtstaatlich repräsentativer Naturschutzgrossprojekte. Im Zuge der Renaturierung sollen beispielsweise Altarme des Flusses wieder angeschlossen werden, Fischwanderhilfen gebaut, Ufer entsiegelt und umgestaltet werden.
Damit soll die Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Wasserhaushalts im Deichvorland der Havel sowie der Schutz und die Entwicklung gewässer- und auetypischer Lebensräume und Arten erreicht werden. Gleichzeitig soll ein Beitrag zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Gesamtflusssystems geleistet und die Bindegliedfunktion im Biotopverbundsystem zwischen Elbe und Oder optimiert werden. Dafür sind Verbesserungen der Gewässerstruktur, eine Verkleinerung des Abflussprofils, häufigere und längere Ausuferungen der Havel in die Aü und ein durchgängiger und freier Sedimenttransport vorgesehen.