Metallveredlung wird umweltfreundlicher

13.09.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 248/05
Thema: Wirtschaft
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005
Bundesministerium fördert innovatives Beizverfahren in Galvanikbetrieb

Bundesministerium fördert innovatives Beizverfahren in Galvanikbetrieb

Die Metallveredelung Emil Weiß GmbH & Co. KG in Mitwitz/Steinach in Bayern möchte ihren Betrieb auf ein neues Beizverfahren umstellen. Die Modernisierung des Betriebs soll ermöglichen, die Umweltbelastungen, die beim Beizen entstehen, zu verringern. In dem Galvanikbetrieb werden unter anderem Teile für die Möbel-, Automobil- und Maschinenindustrie veredelt. Bundesumweltminister Jürgen Trittin unterstützt die Umstellung auf das neue Beizverfahren mit rund 32.000 Euro aus dem "Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen". Trittin: "Die Firma Weiß tritt den Beweis an, dass Umweltschutz nicht nur für Imagekampagnen großer Unternehmen gut ist. Maßnahmen zum aktiven Umweltschutz können vor allem Vorteile im Wettbewerb schaffen."

Das Erfolgsgeheimnis kommt aus den USA. Ein neuer Beizzusatz, "PRO-pHx", soll es ermöglichen, den Einsatz von Frischsäure und die Entsorgung der umweltschädlichen Altsäure jeweils um 50 bis 75 Prozent zu verringern. Derzeit fallen jährlich 105.000 Liter Altbeize zur Entsorgung an. Der neuartige Beizzusatz jedoch bindet die anfallenden störenden Metallionen. Der dabei anfallende Schlamm lässt sich abfiltern, die Beizbäder können daher länger verwendet werden.

Das Beizen gehört in Deutschland in rund 3000 Galvanikbetrieben, 300 Feuerverzinkereien und in zahlreichen Betrieben der Eisen- und Nichteisenmetallindustrie zu den wichtigsten Fertigungsschritten. Für die Metallveredelung sind saubere Flächen, die man durch Beizen erreicht, unabdingbar. Die zu behandelnden Teile werden in Beizbädern mit Mineralsäuren von störenden Schichten gereinigt. Salpeter-, Schwefel- und Salzsäure erzeugen die gewünschte metallisch blanke Oberfläche. Dabei erhöht sich der Metallgehalt in den Bädern und die Beizwirkung lässt immer weiter nach. Deshalb ist es momentan noch nötig, die Beizbäder zweimal jährlich durch frische zu ersetzen. Wenn jedoch mithilfe des Beizzusatzes und einer entsprechenden Filteranlage die Eisenrückstände von der Säure getrennt werden können, lässt sich die Nutzbarkeit der Beizbäder auf bis zu zwei Jahre verlängern. Darüber hinaus kann der Betrieb Weiß 3.000 kg Beiz-Hilfschemikalien wie Beizentfetter, Säuren und Neutralisationsmittel einsparen, die Abwassermenge reduzieren und somit zu einem deutlichen Rückgang umweltbelastender Stoffe beitragen.

13.09.2005 | Pressemitteilung Nr. 248/05 | Wirtschaft
https://www.bmuv.de/PM2773
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