Trittin: Umweltschutz bedeutet "Vorfahrt für Arbeit"

12.09.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 246/05
Thema: Verkehr
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005
"Daten zur Umwelt" zeigen Erfolge im Klimaschutz, Handlungsbedarf bei Verkehr und Flächenverbrauch

"Daten zur Umwelt" zeigen Erfolge im Klimaschutz, Handlungsbedarf bei Verkehr und Flächenverbrauch

Die heute vom Umweltbundesamt (UBA) vorgelegten "Daten zu Umwelt 2005" belegen nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin, dass sich die Klima- und Umweltschutzpolitik der Bundesregierung positiv ausgewirkt hat. Gemeinsam mit dem UBA-Präsidenten, Prof. Dr. Andreas Troge, stellte er heute in Berlin die 8. Ausgabe der umfassenden Datensammlung zur Umwelt in Deutschland vor. Trittin: "Umweltschutz bedeutet Vorfahrt für Arbeit. Die Ökologische Steuerreform hat zu einem Anstieg der Beschäftigung um 250.000 Arbeitsplätze und zu 20 Millionen Tonnen weniger CO2 geführt. Das Kyoto-Ziel zur Treibhausgasminderung ist fast erreicht, der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung wurde seit 1990 um 174 Prozent, der am Primärenergieverbrauch sogar um 300 Prozent gesteigert. Die erneuerbaren Energien machen uns unabhängiger vom Erdöl und sorgen für mehr Beschäftigung." Weil weltweit der Ausstoß von Treibhausgasen weiter steigt, sprach sich Trittin für eine Kyoto-Nachfolgeregelung für die Zeit nach 2012 aus.

Troge verwies mit Blick auf die bevorstehende Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main darauf, dass der Verkehr im Jahr 2003 mit etwa 20 Prozent zum energiebedingten CO2-Ausstoß beitrug. Mit rund 95 Prozent stammte der Löwenanteil aus dem Straßenverkehr. Hinzu kommt, dass diese klimaschädlichen Emissionen parallel zum Kraftstoffverbrauch gegenüber 1990 um 6,4 % gestiegen sind. Erst seit dem Jahr 2000 ist ein leichter Rückgang der CO2-Emissionen zu verzeichnen - wegen des wachsenden Anteils der Diesel-Pkw am Gesamtbestand und auch wegen der Ökosteuer. "Das ist ein erfreulicher Trend, aber kein Grund, sich zurückzulehnen, als ob alles getan sei", sagte Troge.

Die deutlichste Minderung des Treibhausgas-Ausstoßes trat in der Abfallwirtschaft auf, wo die Methan-Emissionen infolge besserer Abfallverwertung kontinuierlich zurückgingen.

Mit den "Daten zur Umwelt" erfüllt die Bundesregierung ihre Pflichten zur Umweltberichterstattung. Sie informieren über alle Gebiete des Umweltschutzes, von der Luftreinhaltung über die Gewässerqualität bis hin zu Abfallwirtschaft und Klimaschutz.

Trittin bekräftigte das Ziel der Bundesregierung in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar zu begrenzen. Noch 2003 haben sich diese meist versiegelten Flächen täglich um 93 Hektar ausgedehnt, mit einem Schwerpunkt im Süden Deutschlands und um die Metropolen herum. Trittin: "Es ist an den Kommunen, verstärkt Innenstadtbrachen für eine neue Nutzung auszuweisen. Eine wichtige Rolle spielt das neue Hochwasserschutzgesetz, das die kurzsichtige Versiegelung wertvoller Flächen verhindern wird."

Bei der Luftreinhaltung sei das größte gesundheitliche Problem die Belastung mit Dieselruss-Partikeln. Trittin erinnerte die Länder an den Vorschlag der Bundesregierung, den serienmäßigen Einbau von Partikelfiltern in Dieselfahrzeuge steuerlich zu fördern.

Ein wachsendes Problem des Verkehrs - insbesondere des Straßenverkehrs - ist der Lärm. Troge: "Rund 12 Millionen Menschen in Deutschland haben durch den Verkehrslärm ein erhöhtes Risiko für eine Herzkrankheit: Das Herz wird nicht genügend durchblutet. Derzeit, so Troge, ist oberhalb eines Belastungspegels von tagsüber 65 Dezibel [dB(A)] und nachts 55 dB(A) außerhalb der Wohnungen von einem nennenswerten Anstieg des Risikos für Herzkrankheiten auszugehen. "Deshalb", so Troge, "ist der Verkehrslärm nicht nur lästig. Er ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem. Wir müssen es künftig konsequenter angehen. Lärmschutz ist Gesundheitsschutz."

Die "Daten zur Umwelt 2005" mit rund 350 Seiten sowie einer CD-ROM erscheinen im Erich-Schmidt-Verlag und werden im Buchhandel für 46,80 Euro als Buch mit CD-ROM (ISBN 3-503-09057-6) oder komplett als CD-ROM (ISBN 3-503-09058-4) zum Preis von 36,80 Euro erhältlich sein.
Jährlich aktualisierte Umweltinformationen stellt das UBA im Internet unter www.umweltbundesamt.de/umweltdaten bereit.

12.09.2005 | Pressemitteilung Nr. 246/05 | Verkehr
https://www.bmuv.de/PM2771
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