Mainmetropole packt Feinstaub- und Stickoxidproblem an
Insgesamt rund 1,4 Millionen Euro stellt Bundesumweltminister Jürgen Trittin für die Anschaffung besonders sauberer und leiser ÖPNV-Busse in Frankfurt am Main zur Verfügung. Damit soll die Belastung der Mainmetropole mit Feinstaub und Stickoxiden gesenkt und die Atemluft für die Bürgerinnen und Bürger sauberer werden. Möglich wurde diese Unterstützung durch die wegweisende Initiative der Frankfurter, rund 20 Prozent der städtischen Busleistungen in einem europaweiten Wettbewerb auszuschreiben, der jetzt gestartet wurde. Die Mittel kommen dem Unternehmen zu Gute, das den Zuschlag erhält und seine Leistungen mit besonders emissionsarmen Bussen erbringt.
Nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin haben die Frankfurter damit ein bundesweites Modell geschaffen, wie mit Hilfe des ÖPNV Luftreinhalteproblemen in Innenstädten und Ballungsräumen langfristig wirksam begegnet werden kann - jenseits von Aktionismus und Fahrverboten. "Ein Ausschreibungswettbewerb um anspruchsvolle Umweltstandards ist der richtige Weg, damit der ÖPNV in Sachen Luftreinhaltung nicht mehr Teil des Problems ist, sondern Teil der Lösung wird. Einen attraktiven und umweltschonenden Nahverkehr erwarten auch die um ihre Gesundheit besorgten Bürgerinnen und Bürger," sagte Jürgen Trittin. Daher sei es notwendig, dass die Verkehrsunternehmen nur noch Busse beschafften, die anspruchsvollen Umweltstandards genügten. Neben dem Ausschreibungswettbewerb sei u.a. denkbar, dies künftig durch die Verknüpfung mit der geltenden Kfz- bzw. Mineralölsteuererstattung für ÖPNV-Busse zu erreichen.
Die europaweite Pilotausschreibung von traffiQ, der lokalen Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main, ist eine der ersten bundesweit nennenswerten Ausschreibungen von kommunalen Nahverkehrsdienstleistungen. Die Bundesmittel aus dem Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen werden für die Beschaffung von insgesamt 57 Bussen optional ausgeschrieben. Neben den technologie- und antriebsneutral ausgerichteten anspruchvollen Umweltstandards werden bereits mit den Mindestvorgaben, für die es keine Bundesförderung geben wird, die europäischen Ziele bei Luftreinhaltung und Lärmminderung berücksichtigt.
Mit diesem Vorhaben setzt das Bundesumweltministerium seine u.a. in Frankfurt (Oder) begonnene Qualitätsoffensive im ÖPNV fort. Dort wurde bereits 2003 die komplette Busflotte auf Erdgasantrieb umgestellt, der kein Feinstaub- und Stickoxidproblem erzeugt.