Nach den politischen Umwälzungen der "orangenen Revolution" sind Vertreterinnen und Vertreter des ukrainischen Umweltministeriums heute und morgen erstmals in Berlin, um ihre Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltministerium neu zu bestimmen. Im Mittelpunkt der deutsch-ukrainischen Umweltgespräche steht das Anliegen der Ukraine, ihre Umweltgesetze an das EG-Umweltrecht heranzuführen. Während der zweitätigen Konsultationen sollen außerdem Kooperationen in den Feldern Energie und Klima sowie Wasserwirtschaft vereinbart werden.
Aufgrund des Europakurses des Präsidenten Juschtschenko hat die Ukraine den Ehrgeiz, ihre Gesetzgebung in den nächsten Jahren dem Standard der EU anzugleichen. Das Bundesumweltministerium möchte dieses Vorhaben durch Verwaltungspartnerschaften, so genannte Twinning-Projekte, unterstützen. Beide Seiten können hier auf eine sehr erfolgreiche Tradition der Zusammenarbeit zurückgreifen.
Auch im Energie- und Klimabereich wird eine vertiefte Kooperation vereinbart. Eine deutsch-ukrainische Arbeitsgruppe zu Umwelt und Energie soll die flexiblen Instrumente des im Februar 2005 in Kraft getretenen Kyoto-Protokolls nutzen und Projekte der Gemeinsamen Umsetzung (Joint Implementation) entwickeln. Beide Seiten wollen die internationale Klimaschutzpolitik über die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls hinaus fortentwickeln.
Das Bundesumweltministerium hat im Rahmen des 1993 abgeschlossenen deutsch-ukrainischen Umweltabkommens bisher über 30 Projekte mit einer Summe von mehr als 2 Millionen Euro unterstützt.