"Ohne den massiven Gegenwind aus Wolfsburg wäre die Förderung sauberer Diesel längst unter Dach und Fach"
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die Kritik von VW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder an einer angeblichen Verzögerung der Rußfilter-Förderung zurückgewiesen. Der "Netzeitung" sagte Trittin:
"Wenn ausgerechnet der Chef des VW-Konzerns der Bundesregierung vorwirft, die Förderung für Dieselrußfilter zu verzögern, ist dies völlig absurd.
1. Gerade VW hat sich jahrelang gegen die ausgereifte Filtertechnologie gesperrt, die Markteinführung des Rußfilters vehement bekämpft und damit Marktchancen - nicht nur des eigenen Unternehmens - verspielt. Ohne den massiven Gegenwind aus Wolfsburg wäre die Förderung sauberer Diesel längst unter Dach und Fach.
2. Herr Pischetsrieder sollte zur Kenntnis nehmen, dass die Bundesregierung ihre Zusage gegenüber der Autoindustrie mit dem Kabinettsbeschluss vom 11. Mai 2005 zur Förderung des Partikelfilters eingelöst hat. Dieser Vorschlag wird von den Bundesländern im Bundesrat blockiert. Wenn Herr Pischetsrieder daran etwas ändern will, dann sollte er sich an den Aufsichtsrat seines Unternehmens wenden - der heißt Christian Wulff und ist Ministerpräsident des Landes Niedersachsen.
3. Im Übrigen würde die deutsche Autoindustrie sich selbst einen Bärendienst erweisen, wenn sie entgegen den Wünschen der Kunden und entgegen ihrer Zusage die serienmäßige Ausstattung der Diesel-Pkw mit Rußfiltern noch weiter zurückstellen würde. Die Kette der Fehlentscheidungen deutscher Autohersteller in Sachen Rußfilter ist auch so schon lang genug."