Lebensversicherung für eine Welt im Wandel

21.05.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 127/05
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005
Trittin: Erhalt der Biodiversität ist globale Herausforderung

Trittin: Erhalt der Biodiversität ist globale Herausforderung

"Biologische Vielfalt: Lebensversicherung für eine Welt im Wandel" ist das Motto des morgigen Tages der biologischen Vielfalt. Hierzu sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Am 22. Mai gilt es, sich unsere Verantwortung gegenüber der Natur und der biologischen Vielfalt bewusst zu machen. Der Erhalt der Biodiversität ist eine der größten globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Ohne dauerhaft umweltgerechte Entwicklung gibt es keine Zukunft auf unserem Planeten".

Biodiversität schützt das Leben und stärkt seine Widerstandsfähigkeit gegen globale Umweltveränderungen und Naturkatastrophen. Gebirgswälder bremsen oder verhindern Abgänge von Lawinen und schützen damit menschliche Siedlungen. Naturnahe Auenwaldlandschaften sind natürliche Rückhaltesysteme für Hochwasser; Korallenriffe und Mangrovenwälder bieten Schutz vor Küstenstürmen und Flutwellen.

Zum morgigen Tag der biologischen Vielfalt gibt das "Millennium Assessment" - eine Partnerschaft von Organisationen wie dem UN-Umweltprogramm (UNEP), internationalen Wissenschaftsorganisationen und gesellschaftlichen Gruppen - einen Bericht heraus, den eine internationale Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern nach fünfjähriger Zusammenarbeit verfasst hat. Er ist die umfangreichste Studie, die jemals über die Veränderungen von Ökosystemen und deren Auswirkungen auf die menschliche Existenz erstellt wurde.

Das zentrale Ergebnis: Während der letzten fünfzig Jahre haben menschliche Tätigkeiten stärker als je zuvor zu Veränderungen von Ökosystemen geführt. Spürbare Folgen sind der Zusammenbruch regionaler Fischbestände, Klimaveränderungen, Umweltverschmutzung und ein starker Anstieg gebietsfremder Arten. Doch gerade die arme und ländliche Bevölkerung ist auf eine intakte Natur zur Versorgung mit reinem Trinkwasser, Nahrung, Energie und fruchtbaren Böden angewiesen. Zerstörte Ökosysteme berauben sie ihrer Lebensgrundlage. Sollten sich die bestehenden Verbrauchsmuster nicht ändern, werde der Verlust an biologischer Vielfalt fortschreiten.

Der Bericht stellt auch fest, dass die in der Vergangenheit ergriffenen Maßnahmen bereits Wir-kungen erzielt haben, jedoch bei weitem nicht ausreichen, um den weltweiten Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen. Er enthält daher auch praktische Empfehlungen, wie das international vereinbarte Ziel zur signifikanten Reduktion der derzeitigen Verlustrate an biologischer Vielfalt bis zum Jahr 2010 erreicht werden kann.

Hintergrund: Der internationale Tag der biologischen Vielfalt wird jährlich am 22. Mai gefeiert. Vor 13 Jahren - am 22. Mai 1992 - beschloss der UN-Gipfel über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro nach eingehenden Verhandlungen einen Vertragstext zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt. Wie die Klimarahmenkonvention handelt es sich um ein völkerrechtlich bindendes Vertragswerk der Vereinten Nationen. Beide Verträge behandeln Probleme, die nur durch eine internationale Zusammenarbeit gelöst werden können. Der Begriff "biologische Vielfalt" umfasst die Vielfalt der Lebensräume, die Vielfalt der Arten und die genetische Vielfalt innerhalb der Arten.

Der Bericht und ausführliche Informationen sind im Internet zu finden unter www.millenniumassessment.org.

21.05.2005 | Pressemitteilung Nr. 127/05 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM2647
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