Margareta Wolf: Klimawandel ist Gefahr für Sicherheit und Frieden

27.04.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 100/05
Thema: Klimaschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Die internationale Debatte um den Klimawandel muss sich zukünftig stärker mit den Sicherheitsrisiken befassen. Dies forderte Margareta Wolf, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, anlässlich der Vorstellung der deutschen Fassung des Jahresberichtes des Worldwatch Institutes. "Kaum jemand hat bisher eine Vorstellung davon, wie sich knapper werdende Ackerbauflächen, steigender Meeresspiegel oder häufigere und verheerendere Unwetterkatastrophen auf Frieden und Sicherheit auswirken", sagte Wolf. Kriegerische Auseinandersetzungen wie die in Darfur (Sudan), bei der es vor allem um den Zugang zu knapper gewordenen Land- und Wasserressourcen geht, seien ein deutliches Signal, mit welch schrecklichen Ereignissen sich die internationale Staatengemeinschaft zukünftig auseinander setzen muss.

Im Jahr 1999 gab es erstmals mehr Umweltflüchtlinge als Kriegsflüchtlinge. Ihre Zahl dürfte sich in den nächsten 20 Jahren auf 100 Millionen Menschen vervierfachen. "Dies ist ein Horrorszenario für alle, die wissen, welche Konflikte Wanderungsbewegungen von Millionen Menschen mit sich bringen", betonte Wolf. Deshalb müsse die internationale Debatte über ein multilaterales Klimaschutzregime, das auf das Kyoto-Protokoll folgt, die sicherheitspolitische Dimension viel stärker in den Blick nehmen, so Wolf weiter.

Margareta Wolf bekräftigte die sicherheitspolitischen Vorteile der in Deutschland aktiv vorangetriebenen Energiewende, die auf den vier Säulen Ausbau erneuerbarer Energien, Verbesserung der Energieeffizienz und der Energieeinsparung sowie Ausstieg aus der Atomenergie basiert: "Die Friedensdividende unserer Energiewende findet weltweit zunehmend Aufmerksamkeit. Dies ist ein wichtiges zusätzliches Argument, um diesen Weg konsequent weiterführen", so Wolf.

Der gemeinsam von der Heinrich Böll Stiftung und Germanwatch herausgegebene Bericht "ZUR LAGE DER WELT 2005 - Globale Sicherheit Neu Denken" kann im Internet unter www.zurlagederwelt.de bestellt werden. Ausführliche Informationen über die Zusammenhänge zwischen Umwelt- und Sicherheitspolitik enthält die vom Bundesumweltministerium beim Berliner Forschungsinstitut Adelphi Research geförderte Informationsplattform www.krium.de.

27.04.2005 | Pressemitteilung Nr. 100/05 | Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM2617
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