Bundesumweltministerium und Wirtschaftsministerium MV fördern Forschungsplattform vor Kap Arkona
Das Bundesumweltministerium und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben heute in Warnemünde grünes Licht für den Bau einer Forschungsplattform für die Windenergienutzung in der Ostsee gegeben. Das BMU fördert die Plattform und die in einer ersten Phase vorgesehenen Forschungsprojekte mit rund 3,24 Mio. Euro. Weitere 1,26 Mio. Euro steuert Mecklenburg-Vorpommern bei. "FINO II ist eine Vorbotin der künftigen Windparks in der Ostsee. Diese Windparks sind nicht nur von umwelt- und energiepolitischer Bedeutung. Sie geben zugleich wichtige Impulse für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in der Region", sagte BMU-Abteilungsleiter Rainer Hinrichs-Rahlwes bei der Übergabe des Förderbescheides an das Schifffahrtsinstitut Warnemünde.
Die Forschungsplattform ist die zweite ihrer Art. Ihre Schwester FINO I ist seit Ende 2003 in der Nordsee in Betrieb. Die von FINO II erwarteten Forschungsergebnisse werden den Offshore-Parks in der Ostsee unmittelbar zugute kommen. So wird FINO II mit einem 100 m hohen Messmast ausgestattet, der die Windverhältnisse bis in Nabenhöhe künftiger Windenergieanlagen bestimmen kann. Aus diesen Daten sollen mögliche Energieerträge errechnet und Rückschlüsse auf die optimale technische Auslegung der Anlagen gezogen werden. Bei weiteren Untersuchungen geht es um mögliche Auswirkungen von Offshore-Windparks auf die Umwelt. Beispielsweise wird der Vogelzug mit Radarsystemen erfasst. In einem anderen Vorhaben wird beobachtet, wie sich die Stahlkonstruktion im Wasser, die mit einem künstlichen Riff vergleichbar ist, auf die Artenzusammensetzung und damit auf die Nahrungskette von Fischen und anderen Meerestieren auswirkt.
Die Plattform befindet sich ca. 40 km nordwestlich von Kap Arkona, der Nordspitze der Insel Rügen. Sie grenzt an den künftigen Windpark Kriegers Flak, der diesen Monat vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie genehmigt wurde. Das Schifffahrtsinstitut Warnemünde e.V. an der Hochschule Wismar koordiniert das Projekt, an dem verschiedene Forschungseinrichtungen Mecklenburg-Vorpommerns beteiligt sind. Schwedische Wissenschaftler haben bereits Interesse an einer Kooperation auf der Plattform bekundet, die nah an schwedischen Planungsgebieten für Offshore-Windparks liegt.