Klimaschutz fasst Fuß auf dem nordamerikanischen Kontinent
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat den heute von der kanadischen Regierung beschlossenen Klimaschutzplan begrüßt. "Ich freue mich, dass Kanada den Klimaschutz mit einem ehrgeizigen Aktionsplan voranbringt. Das Gastgeberland der nächsten Weltklimakonferenz im Dezember in Montreal setzt damit auch international ein starkes und fortschrittliches Signal. Im Gegensatz zu den USA tritt Kanada den Beweis an, dass Klimaschutz auch auf dem nordamerikanischen Kontinent machbar und wirtschaftlich lohnend ist."
Mit dem heute von den drei Ministerien für Umweltschutz, Naturressourcen und Wirtschaft gemeinsam vorgestellten Plan will Kanada seine Verpflichtung aus dem Kyoto-Protokoll erfüllen. Das Land muss bis 2012 seinen jährlichen Ausstoß an Treibhausgasen um 6 Prozent gegenüber 1990 verringern. Deutschland muss im gleichen Zeitraum eine Reduktion um 21 Prozent erreichen und hat damit eine der höchsten Reduktionsverpflichtungen der Welt. Davon sind 19 Prozentpunkte bereits erreicht.
Wie Deutschland verfolgt Kanada die Politik, seine Wirtschaft für eine durch Klimawandel geprägte Zeit wettbewerbsfähiger zu machen und alle Ebenen der Gesellschaft daran zu beteiligen: Investitionen in moderne, klimafreundliche Technologien werden ebenso gefördert wie eine klimafreundliche Infrastruktur in Städten und Gemeinden und klimabewusstes Verhalten der Bürger im Alltag.
Dabei greift Kanada auf Erfahrungen deutscher und europäischer Klimaschutzpolitik zurück, etwa durch den Aufbau eines eigenen Handels mit Emissionszertifikaten oder durch einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere der Windenergie.
"Kanada ist einer unserer wichtigsten Partner im Kampf gegen den Klimawandel", betont Jürgen Trittin. "Industrieländer müssen ihrer Verantwortung für den Klimawandel gerecht werden und ihre Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll erfüllen. Außerdem müssen wir uns schnell darauf einigen, noch wesentlich einschneidendere Maßnahmen in der Zukunft zu ergreifen. Denn der Klimawandel verursacht bereits jetzt enorme Kosten und schreitet schnell voran. Ich setze auf eine starke Botschaft der Konferenz von Montreal, die hoffentlich auch beim südlichen Nachbarn Kanadas ankommt."