Bundesumweltminister Jürgen Trittin nimmt an G8-Treffen teil

15.03.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 058/05
Thema: Internationales
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005
Klimaschutz, Energie und Armutsbekämpfung im Mittelpunkt der Ministerberatungen in Großbritannien

Klimaschutz, Energie und Armutsbekämpfung im Mittelpunkt der Ministerberatungen in Großbritannien

Bundesumweltminister Jürgen Trittin nimmt in dieser Woche an mehreren Ministertreffen in Großbritannien teil, die im G8-Kontext stehen. Die Regierung Blair hat für die britische G8-Präsidentschaft die Themen Klimaschutz und Afrika in den Mittelpunkt gestellt. Die Ministertreffen bereiten den Gipfel im schottischen Gleneagles im Juli vor.

Auf Einladung der Briten beraten heute und morgen die für die Energieversorgung und den Klimaschutz verantwortlichen Energie- und Umweltminister aus 20 Staaten über die Herausforderungen und Chancen einer klimafreundlichen Energieversorgung. Neben den G8-Staaten sind weitere Industrie- sowie Schwellen- und Entwicklungsländer vertreten, darunter Brasilien, China und Südafrika. Im Mittelpunkt der Beratungen sollen erfolgreiche Instrumente und geeignete Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Energiepolitik stehen, zudem die Entwicklung klimafreundlicher Energietechnologien wie Effizienztechnologien und erneuerbare Energien sowie deren Markteinführung. Einen weiteren Schwerpunkt wird die internationale Kooperation im Klimaschutz bilden.

In seiner für Mittwoch geplanten Rede wird Bundesumweltminister Jürgen Trittin auf die Energiewende, die die Bundesregierung mit dem Atomausstieg eingeleitet hat, eingehen und die zentralen Säulen einer modernen Energieversorgung hervorheben: Ausbau der erneuerbaren Energien, Steigerung der Energieeffizienz und sparsamer Einsatz von Energie. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Fortschreibung der internationalen Klimapolitik sein. Wenn sich die EU zu einer Emissionsreduktion von 30 Prozent bis 2020 verpflichtet, ist Deutschland bereit, seine Treibhausgasemissionen um 40 Prozent in diesem Zeitraum zu senken. Der EU-Umweltrat hat jüngst beschlossen, dass die entwickelten Länder in einer zweiten Phase ihre Emissionen bis 2020 um 15 bis 30 Prozent reduzieren und bis 2050 um 60 bis 80 Prozent.

Am Donnerstag treffen sich die G8-Umweltminister in Derbyshire und beraten über den gerade veröffentlichten Bericht der von Tony Blair eingesetzten Afrika-Kommission. Bundesumweltminister Trittin wird dabei deutlich machen, dass die zentralen Herausforderungen Armutsbekämpfung und Klimaschutz nicht gegeneinander stehen, sondern zwei Seiten einer Medaille sind. Viele der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder liegen in Afrika. Gerade diese Länder können von den erneuerbaren Energien profitieren. Deren Ausbau kommt nicht nur dem Klima zugute, sondern gibt Impulse für wirtschaftliche Entwicklung und schafft Arbeitsplätze und bildet somit eine Grundlage zur Armutsbekämpfung.

Ein weiterer Schwerpunkt wird das Thema biologische Vielfalt sein. Der weltweite dramatische Verlust an biologischer Vielfalt schwächt nicht nur zunehmend die Stabilität der globalen Ökosysteme, sondern hat auch tiefgreifende Konsequenzen insbesondere für die arme und ländliche Bevölkerung. Gerade sie ist auf eine intakte Natur angewiesen, um Grundlagen und Perspektiven für Entwicklung zu erhalten.

Das sich am Freitag anschließende Treffen der Umwelt- und Entwicklungsminister widmet sich ebenfalls den Themen Afrika und Klimaschutz. Hier wird die Frage im Mittelpunkt stehen, wie die afrikanischen Staaten unterstützt werden können, sich an den immer deutlicher werdenden Klimawandel anzupassen. Ein weiter Schwerpunkt des Gespräches wird das Thema illegaler Holzeinschlag sein. Hier sollen Vorschläge zur Eindämmung von Holzimporten illegalen Ursprungs erarbeitet werden. Deutschland hat hierzu gerade ein Urwaldschutzgesetz in die Anhörung gegeben mit dem sicher gestellt werden soll, dass nur Holz aus eindeutig legalem Einschlag eingeführt werden darf. Auch Maßnahmen im Bereich öffentlicher Beschaffungen etwa durch Zertifizierungen wie das FSC-Siegel wird eine wichtige Rolle zukommen.

15.03.2005 | Pressemitteilung Nr. 058/05 | Internationales
https://www.bmuv.de/PM2574
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