Neue Daten zur Natur geben Grundlage für vorausschauende Naturschutzpolitik

01.03.2005
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 048/05
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005
Gemeinsame Pressemeldung mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Gemeinsame Pressemeldung mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Hartmut Vogtmann, haben heute in Bonn die "Daten zur Natur 2004" präsentiert. Der Datenband gibt einen umfassenden Überblick zur biologischen Vielfalt in Deutschland. Zudem informiert er auch international über den Bestand und die Gefährdung von Arten, Biotopen und Landschaften. "Fundierte und wissenschaftliche Daten und Informationen über den Zustand und Veränderungen von Natur und Landschaft sind eine unverzichtbare Grundlage für eine vorausschauende Naturschutzpolitik", sagte der Bundesumweltminister.

Die Daten zur Natur 2004 belegen, dass dank intensiver Anstrengungen im Berichtszeitraum zahlreiche Erfolge im Naturschutz und in der nachhaltigen Nutzung in Deutschland erzielt werden konnten. Hierzu zählen insbesondere die erheblichen Fortschritte bei der Meldung von Schutzgebieten für das europäische Netz NATURA 2000 und die Ausweisung von 10 NATURA 2000-Schutzgebieten in der ausschließlichen Wirtschaftszone. "Auch wenn wichtige Schritte eingeleitet wurden, so ist der Zustand unserer Natur nach wie vor alarmierend", betonte BfN-Präsident Vogtmann. So sei jeweils mehr als ein Drittel der in Deutschland beheimateten Säugetier- und Vogelarten in ihrem Bestand gefährdet, jede achte Säugetierart bereits ausgestorben oder verschollen. Auch bei den Pflanzen ist bereits fast jede dritte Art gefährdet.

Als Gefährdungsursachen werden nach wie vor insbesondere der Verlust des Lebensraumes, die Zerstörung von Standorten und die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung angeführt. "Dies bestätigt, dass wir mit unserem Kurs, den Naturschutz in andere Politikbereiche und damit in andere Nutzungsbereiche zu integrieren, richtig liegen," sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin . Allen voran stehe dabei die Landwirtschaft. Aber auch die Forstwirtschaft sowie Siedlung und Verkehr spielen eine wichtige Rolle. "Hier gilt es, an die bereits erzielten zahlreichen Erfolge der Naturschutzpolitik der letzten Jahre anzuknüpfen", so Trittin.

Auch auf internationaler Ebene zeigen die in den Daten zur Natur 2004 dargestellten Zahlen und Entwicklungstrends nach wie vor einen hohen Handlungsbedarf auf. So wird in dem Sonderkapitel zu "biologischer Vielfalt und Klimawandel" deutlich, dass die globale Klimaveränderung eine Ursache für den weltweiten Verlust von biologischer Vielfalt ist. Gleichzeitig kann wiederum der Verlust an biologischer Vielfalt auch den Klimawandel beschleunigen, beispielsweise durch den Rückgang intakter Moore oder den Verlust an Primärwäldern. "Vor diesem Hintergrund ist Naturschutz auch Klimaschutz und umgekehrt", so der Bundesumweltminister. BfN-Präsident Vogtmann bekräftigte die Vorreiterrolle Deutschland im internationalen Naturschutz. "Diese Rolle werden wir durch die konsequente Umsetzung internationaler Übereinkommen auch weiterhin einnehmen und sogar ausbauen. Die Daten zur Natur 2004 belegen eindrücklich die Notwendigkeit hierfür", sagte Vogtmann.

BUNDESAMT FUER NATURSCHUTZ (2004) (Hrsg.): Daten zur Natur 2004. Landwirtschaftsverlag Münster. 177 Tabellen und 260 Abbildungen. (für 28 Euro im Buchhandel erhältlich)

01.03.2005 | Pressemitteilung Nr. 048/05 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM2563
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