Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat begrüßt, dass heute das Netzgutachten der Deutschen Energie-Agentur (dena) abgeschlossen werden konnte. Die Vertreter der Windbranche und der Stromnetzbetreiber einigten sich darauf, die "dena-Netzstudie" abzunehmen. Sie verständigten sich auf eine gemeinsame Zusammenfassung der Studie. Die Netzstudie gibt Aufschluss darüber, wie sich das deutsche Stromnetz durch den Ausbau der Windenergie, die Erneuerung des Kraftwerkparks und den Stromhandel verändern muss und welche Kosten dafür zu erwarten sind.
Zentrale Aussagen des vorliegenden ersten Teils der Studie für die Jahre 2005 bis 2015 sind:
- Der Windstrom lässt sich auch bei einem bis zum Jahr 2015 zu Grunde gelegten, sehr schnellen Ausbau der Windenergie mit einem moderaten Ausbau der Netze kostengünstig in das deutsche Stromnetz integrieren.
- Bis zur Realisierung des notwendigen Netzausbaus stehen technische Übergangslösungen zur Verfügung.
- Für die Vorhaltung von Regel- und Reserveenergie müssen keine zusätzlichen konventionellen Kraftwerke gebaut werden.
- Weitere innovative und kostengünstige Systemlösungen sollen in einer ergänzenden Studie untersucht werden.
"Mit diesen zentralen Aussagen der dena-Netzstudie verliert die Schwarzmalerei gegen den Ausbau der Windkraft ihre sachliche Berechtigung", kommentierte Trittin den Abschluss des zähen Ringens um die Studie. "Obwohl die Studie unrealistischerweise davon ausgeht, dass das Ausbauziel für die erneuerbaren Energien für 2020 bereits 2015 erreicht sein soll, veranschlagt sie die Kosten für den Zuwachs an Windenergie einschließlich der Regel- und Reserveenergie auf wenig mehr als 1 Euro für den Durchschnittshaushalt im Monat".
Zugleich äußerte der Minister aber Verständnis dafür, dass die Windenergie-Branche die Studie inhaltlich nach wie vor kritisiert. Trittin: "Auf Grund der von zwei unabhängigen Sachverständigen festgestellten Mängel sind umfangreiche Nachuntersuchungen erforderlich. Darüber hinaus legt die Studie zu Lasten der erneuerbaren Energien ein Ausbautempo und Entwicklungen der Brennstoffpreise zu Grunde, die in der Realität so nicht eintreten werden."