Studie belegt am Beispiel München, was möglich ist
Bundesumweltminister Jürgen Trittin sieht auf kommunaler Ebene enorme Chancen und Potentiale zur Minderung des CO2-Ausstoßes. "Konsequenter Klimaschutz auf kommunaler Ebene kann wesentliche Beiträge für weitergehende Klimaziele über die Kioto-Verpflichtungen hinaus leisten. Lokale Klimaschutzaktivitäten beleben zudem die örtliche Bauwirtschaft", sagte Trittin heute in Berlin bei der Vorstellung einer Studie des Öko-Instituts über kommunale Strategien zum Klimaschutz. Darin werden die Sanierung der Altbausubstanz, Energieeinsparung im Bereich Handel, Dienstleistungen und Gewerbe, der Einsatz von Biomasse zur städtischen Energieversorgung sowie Energiesparen in städtischen Gebäuden als besonders wichtige Handlungsfelder untersucht.
In der vom Bundesumweltministerium geförderten Studie wurde für die Stadt München untersucht, wie das Ziel einer Verminderung der Kohlendioxidemissionen um 4 Mio. t CO2 (das entspricht 50 Prozent) langfristig erreichbar ist. Zugleich enthält sie eine an den aktuellen und künftig absehbaren Rahmenbedingungen orientierte Strategie für den kommunalen Klimaschutz in München. Trittin: "Die Erkenntnisse der Studie geben auch anderen Städten wichtige Hinweise, wie enorme Potentiale zur Reduzierung der CO2-Emissionen erschlossen werden können."
Die Wissenschaftler zeigen mit Hilfe dreier Szenarien (Referenz-, Maßnahmen- und Zielszenario) geeignete Pfade zur Treibhausgas-Minderung auf und stellen diese in Handlungsschwerpunkten dar. Von diesen 38 Handlungsschwerpunkten wurden 14 ausgewählt, die unter den bestehenden zeitlichen und finanziellen Restriktionen sofort umgesetzt werden können. Schon damit können bis zum Jahr 2010 zwischen 2,02 bis 2,14 Mio. Tonnen Kohlendioxidemissionen verhindert werden. Dies entsprecht mehr als der Hälfte der Gesamtzielsetzung von insgesamt 3,985 Mio. Tonnen CO2.