Jürgen Trittin startet Klimaforschung per Linienflug

13.12.2004
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 350/04
Thema: Klimaschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005
Lufthansa nimmt "fliegendes Labor" an Bord

Lufthansa nimmt "fliegendes Labor" an Bord

Bundesumweltminister Jürgen Trittin weiht heute auf dem Flughafen Frankfurt/Main das per Linienflug betriebene europäische Klimaforschungsprojekt CARIBIC ein. Der erste Flug des mit Messgeräten ausgerüsteten Lufthansa-Airbus A340-600 bringt den Minister am Abend nach Buenos Aires zur 10. Weltklimakonferenz. Trittin: "Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, um die sehr komplexen Prozesse der Klimaänderung aufzuklären. Solche Erkenntnisse können ausschlaggebend sein, wenn wir den Klimaschutz voranbringen wollen." Unter der Federführung des Max-Planck-Instituts für Chemie wird ein "fliegendes Labor" über mehrere Jahre die Zusammensetzung der Erdatmosphäre sowie die dortigen chemischen Prozesse detailliert untersuchen.

Das weniger als 50 cm große Messgerät an Bauch des Airbus ist mit einer Kamera, Teleskopen und Sammelrohren ausgestattet und mit einem Messcontainer von mehr als einer Tonne Gewicht im vorderen Laderaum verbunden. Es wird ab heute auf bestimmten Langstrecken- und Interkontinentalflügen Treibhausgase, Wasserdampf, Ozon, Stickoxide, Quecksilber, Kohlenmonoxid und zahlreiche weitere Gase in der Atmosphäre sammeln und untersuchen. Auch Aerosole werden gemessen, die eine wichtige Rolle bei der Wolkenbildung spielen und den Strahlungshaushalt der Atmosphäre beeinflussen. Dabei bewegt sich das Forschungsflugzeug auf seinen Reisen auf der für die Klimaforschung besonders interessanten Grenze zwischen Troposphäre und Stratosphäre, die je nach Breitengrad in etwa zehn Kilometer Höhe liegt. Dort ist der Einfluss der klimawirksamen Gase besonders groß.

Trittin begrüßte, dass sich für dieses Projekt Atmosphärenforscher aus sechs europäischen Ländern - Deutschland, Schweden, Großbritannien, den Niederlanden, Schweiz und Frankreich - zusammengeschlossen haben. "Klimaschutz ist eine globale Aufgabe, die kein Land allein lösen kann. Deshalb ist es wichtig, international zusammenzuarbeiten und gemeinsam das Weltklima zu schützen", so der Minister.

Die Abkürzung CARIBIC steht für Civil Aircraft for the Regular Investigation of the Atmosphere Based on an Instrumented Container (Zivilflugzeug für die systematische Erforschung der Atmo-sphäre mit Hilfe eines Messcontainers).

13.12.2004 | Pressemitteilung Nr. 350/04 | Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM2495
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