Simone Probst: Herausragende biologische Vielfalt der Senne langfristig sichern

06.12.2004
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 343/04
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Die biologische Vielfalt der Senne in Nordrhein-Westfalen ist von so herausragender Bedeutung, dass sie langfristig gesichert werden muss. Das betonte Simone Probst, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, auf einer Podiumsdiskussion in Bielefeld. Probst unterstützte deshalb die Bestrebungen, zum langfristigen Schutz dieser bedeutsamen Flächen dort einen Nationalpark zu errichten. Das Gebiet wird von der britischen Armee als Truppenübungsplatz genutzt. Probst: "Eine militärische Nutzung und die mit einem Nationalpark verfolgten Ziele schließen sich nicht aus."

Die Senne ist seit 1892 Truppenübungsplatz. Trotz der über 100-jährigen militärischen Nutzung ist dort der bedeutendste zusammenhängende Biotopkomplex Nordrhein-Westfalens entstanden. Für einige Arten ist die Senne sogar der einzige Lebensraum in NRW. Simone Probst: "Ein so wertvolles Kapital ist alle Anstrengungen wert, es zu erhalten. Die Ausweisung als Nationalpark muss parallel zu der nicht in Frage stehenden militärischen Nutzung voran gebracht werden. Die Sorge, dass ein Nationalpark zu einer vorzeitigen Beendigung der militärischen Nutzung des Gebiets führen würde, ist nicht berechtigt." Ein Nationalpark Senne könne für Ostwestfalen ein PR-Leuchtturm und eine touristische Attraktion sein und damit ein ökonomischer Faktor vor allem für die Entwicklung der anliegenden Kommunen. Alle gesellschaftlichen Gruppen müssten rechtzeitig in die Überlegungen einbezogen werden. Die Briten wollen die Senne bis 2019 nutzen.

Das Bundesumweltministerium hat in das neue Bundesnaturschutzgesetz den Entwicklungsgedanken eingeführt. Danach können nun auch Nationalparke in Gebieten entstehen, die geeignet sind, durch Eigenentwicklung oder gezielte Entwicklung zukünftig den ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik zu gewährleisten.

Eine im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) 1997 erstellte Studie über bestehende und potentielle Nationalparke in Deutschland befürwortet die Errichtung eines Nationalparks Senne. In Großbritannien liegen in 7 Nationalparken gleichzeitig Truppenübungsplätze mit einem Flächenanteil zwischen 1 und 21 Prozent.

Seit dem vergangenen Jahr fördert das Bundesumweltministerium außerhalb des Truppenübungsplatzes Senne gelegene Waldflächen, Offenlandbereiche und Sennebäche als Naturschutzgroßprojekt von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung. Hierfür ist ein Volumen von insgesamt rund 14 Mio. Euro vorgesehen. Mit diesem Naturschutzgroßprojekt erkennt der Bund den hohen Naturschutzwert dieser Region an.

06.12.2004 | Pressemitteilung Nr. 343/04 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM2489
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