Heute hat Bundesminister Dr. Manfred Stolpe stellvertretend für die Bundesregierung den Startschuss für das weltweit größte mobile Wasserstoff-Demonstrationsprojekt gegeben. Gemeinsam mit der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Margareta Wolf, Georg Wilhelm Adamowitsch, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und den Mitgliedern der Clean Energy Partnership Berlin (CEP) hat Dr. Manfred Stolpe die derzeit größte öffentliche Wasserstoff-Tankstelle in Betrieb genommen.
"Bedeutung erlangt das CEP-Vorhaben nicht nur als ein Pilotprojekt der Bundesregierung im Rahmen ihrer "Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland" sondern insbesondere auch durch das gemeinsame Engagement von Bundesregierung und Industrie für eine zukunftsweisende Mobilität", sagte Bundesminister Dr. Manfred Stolpe. Der Bund unterstütze damit innovative nachhaltige Verkehrstechnik sowie die Markteinführung von Fahrzeugen ohne Kohlendioxid-Emissionen und fördere den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur. "Dieses Demonstrationsprojekt zeigt", so Dr. Manfred Stolpe, "dass es heute schon möglich ist, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge im normalen Straßenverkehr einzusetzen und diese sicher und schnell zu betanken." Die Bundesregierung erwarte von diesem Projekt weitere wichtige Erfahrungen bei der Herstellung und Speicherung dieses Kraftstoffes sowie der Betankung von Wasserstoff-Fahrzeugen im Alltagsbetrieb, die helfen, dieser Zukunftslösung den Weg zu bereiten.
"Wasserstoff ist ein umweltfreundlicher Kraftstoff und zugleich ein innovatives Speicher- und Transportmedium für regenerativ erzeugte Energie", betonte die Parlamentarische Staatssekretärin Margareta Wolf in ihrem Grußwort bei der Entgegennahme des Zertifikats für den von Vattenfall für das CEP-Projekt zur Verfügung gestellten regenerativen "grünen Strom".
Ein Konsortium aus neun Firmenpartnern und die Bundesregierung sichern mit der Clean Energy Partnership (CEP) die Führungsrolle Deutschlands in der Wasserstoff-Technologie. Für dieses Stück Zukunft mit europaweiter Bedeutung liefern Aral, die BMW Group, die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), DaimlerChrysler, Ford, GM/Opel, Hydro/GHW, Linde und Vattenfall Europe Infrastruktur, Technik und die Wasserstoff-Fahrzeuge. In das Projekt investieren die Bundesregierung und die Firmen der CEP insgesamt 33 Millionen Euro.
Von außen ist die neue Wasserstofftankstelle eine moderne, konventionelle Aral-Tankstelle. Innen aber befindet sich zukunftsweisende Wasserstofftechnologie "Made in Europe", die eine Flotte von zunächst 16 Wasserstoff-Fahrzeugen mit flüssigem oder gasförmigem Wasserstoff versorgt. Dies geschieht öffentlich im Alltagsbetrieb einer "normalen" Tankstelle mit konventionellen Kraftstoffen, Waschhalle, Besucher-Informationszentrum und einer gemeinsamen Werkstatt. DaimlerChrysler wird zehn Fahrzeuge vom Typ F-Cell, BMW zwei wasserstoffbetriebene Exemplare der 7er-Reihe, Ford drei Focus FCEV Hybrid und Opel einen HydroGen3 in das Projekt einbringen. Die Autos werden an Kunden übergeben, so dass diese Fahrzeuge dann zum ersten Mal unter Alltagsbedingungen gefahren werden. Die Flotte soll im Laufe des Projekts weiter ausgebaut werden.
Vattenfall Europe liefert zertifizierten grünen Strom zur Produktion des Wasserstoffs. Der gasförmige Wasserstoff (GH2) wird direkt in der Tankstelle mit Wasser-Elektrolysetechnik von Norsk Hydro erzeugt. Im Anschluss wird der Wasserstoff in einer Kompressor-Anlage von Linde auf einen Druck von 350 bar verdichtet. Fahrzeuge von DaimlerChrysler und Ford können den Wasserstoff dann als Druckgas (CGH2) tanken. An den Zapfsäulen wird auch flüssiger Wasserstoff (LH2) getankt. Dieser wird von Linde hergestellt und tiefkalt verflüssigt (-253 Grad Celsius) mit Tankwagen zur Tankstelle geliefert. LH2 tanken die Fahrzeuge von BMW mit modifiziertem Ottomotor und die Brennstoffzellenfahrzeuge von Opel.
Ziel des Demonstrationsprojektes ist es, die Alltagstauglichkeit von Wasserstoff im mobilen Einsatz nachzuweisen und die Kundenakzeptanz zu testen. Dabei sollen verschiedene Wasserstoff-Produktionswege erprobt sowie die entsprechenden Fahrzeugtechnologien zur Serienreife fortentwickelt werden. Auch die Wirtschaftlichkeit der nachhaltigen Produktion von Wasserstoff als Kraftstoff soll erprobt werden.
"Die CEP-Partnerschaft entfaltet außerdem bereits 'Sogwirkung'". Dr. Manfred Stolpe gab bekannt: "CEP expandiert - noch in diesem Jahr werden wir mit dem Mineralölkonzern Total ein weiteres CEP-Familienmitglied begrüßen können und Dank der großen Kooperationsbereitschaft der Berliner Behörden bereits im kommenden Jahr die zweite öffentliche CEP-Wasserstofftankstelle hier in Berlin einweihen."
Damit wird Berlin zum wichtigsten mobilen Wasserstoff-Zentrum in Europa. Deutschland demonstriert hier mit der CEP-Partnerschaft seine Innovationsfähigkeit auf dem Weg zum Wasserstoff als mobilem Energieträger der Zukunft, der auf lange Sicht eine nachhaltige Mobilität ohne Treibhausgas-Emissionen sichern kann.